Kandern Hilariuskirche soll saniert werden

Weiler Zeitung

Baumaßnahme: Kirchengemeinde Am Blauen berät Finanzierungsfrage für das Kleinod in Sitzenkirch

Die Gläubigen der evangelischen Kirchengemeinde Am Blauen dürfen sich freuen: Nach dem erfolgreichen Abschluss der Renovierungsarbeiten an der Kaltenbacher Kirche könnte mit der Hilariuskirche in Sitzenkirch bald ein weiteres Gotteshaus in neuem Glanz erstrahlen.

Von Rolf-Dieter Kanmacher

Kandern-Sitzenkirch. Zumindest aus finanzieller Sicht steht nach dem Ergebnis der öffentlichen Sitzung des Kirchengemeinderats am Dienstag dem Beginn der Renovierung im kommenden Jahr offenbar nichts im Weg. Im Gegensatz zur Kaltenbacher Kirche steht die Hilariuskirche ganz im Eigentum der Kirchengemeinde, die alleiniger Bauherr sein wird.

Nach einer ersten Begehung, an der auch Bauberaterin Ulrike Hautau vom Oberkirchenrat teilgenommen hatte, geht man von Kosten in Höhe von 700 000 Euro aus. Vorgesehene Maßnahmen sind die Bekämpfung der Feuchtigkeit, die Sanierung des Dachs, die Sicherung der Fenster sowie der Einbau einer Toilette. Als möglicher Baubeginn wird das Jahr 2020 ins Auge gefasst.

Zur Finanzierung

Geklärt werden muss vorrangig nun die Frage der Finanzierung auch im Blick auf die Notwendigkeit, Eigenmittel der Kirchengemeinde einzusetzen. Als sachkundiger Berater war deshalb Wolfgang Grether vom Verwaltungs- und Serviceamt der Kirche in Lörrach zur Sitzung gekommen, der auch Wege aufzeigte, wie die Gemeinde die Maßnahme ohne die Aufnahme von weiteren Darlehen bewältigen könnte.

Aktuell belaufen sich die Verbindlichkeiten auf insgesamt 126 000 Euro, dank landeskirchlicher Zuschüsse würde der kirchliche Haushalt für Zins- und Tilgungsleistungen jährlich aber nur mit 1470 Euro belastet.

Um ein zusätzliches Darlehen zu vermeiden, schlug der Fachmann einen begrenzten Zugriff die Substanzerhaltungsrücklagen vor, die derzeit noch getrennt nach den früher selbstständigen Kirchengemeinden Malsburg, Marzell und Sitzenkirch geführt werden. Es habe sich auch in anderen Kirchengemeinden bewährt, die finanziellen „Kräfte zu bündeln“.

Verwiesen wurde auch auf den Erlös aus dem Verkauf von Gebäuden – etwa dem Kindergarten. Es wären noch ausreichend Mittel für die Sanierung der Orgel vorhanden, selbst wenn ein Teil des Geldes nach Sitzenkirch fließen würde. Auch aus der „Strukturzuweisung“, diese gab es für den Zusammenschluss der Kirchengemeinden, seien noch annähernd 80 000 Euro vorhanden.

Exakt festgeschrieben werden kann die Finanzierung der Maßnahme, für die eine Zuweisung der Landeskirche in Höhe von 280 000 erwartet wird, erst, wenn genaue Kostenschätzungen vorliegen. Mit dieser Aufgabe soll der Kanderner Architekt beauftragt werden, mit dem man schon bei der Pfarrhaussanierung zusammenarbeitet hat.

Der Kirchengemeinderat folgte abschließend einstimmig dem Vorschlag von Pfarrerin Susanne Roßkopf, für das „kirchliche Kleinod“ nach Möglichkeit die liquiden Mittel der Kirchengemeinde einzusetzen.

Nach einem Wikipedia-Eintrag geht die erste schriftlich belegte Erwähnung der  Kirche auf das Jahr 1145 zurück. Eine Stiftungsurkunde vom 3. November 1151 belegt die Übergabe an das Kloster St. Blasien, die vom damals noch existierenden Kloster in Sitzenkirch getätigt wurde. Es wurde infolge eines Krieges mehrerer Adliger gegen den Basler Bischof und die Stadt Neuenburg im Jahr 1272 zerstört, und die Kirche stark beschädigt. Sie wurde mit Spenden wieder aufgebaut und am 12. Januar 1277 geweiht.

Im 13. und 14. Jahrhundert wurde die Kirche als Grablege der Markgrafen von Hachberg-Sausenberg genutzt, die um 1240 oberhalb des Ortes ihren Stammsitz, die Sausenburg errichteten.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading