Zehn Strecken geplant
Kanderns Bürgermeisterin Simone Penner sprach sich für die Reaktivierung der Kandertalstrecke aus: „Die Strecke reicht hoch bis nach Malsburg-Marzell. Es wäre eine gute Verbindung für Pendler zu den Ballungsgebieten Lörrach und Basel.“ Auch der Erste Bürgermeister, Christoph Huber, von Weil am Rhein stützte ihre Aussage, indem er sagte: „Wir müssen den Raum drumherum betrachten und nicht nur die Schienen.“
Vor zwei Jahren habe das Ministerium mit dem Reaktivierungsprogramm für Schienenstrecken begonnen. „Es wurde geschaut, wo der Bedarf an Schienenverkehr da ist“, berichtete Hermann. Von den 70 genannten Streckenabschnitten bestehe lediglich bei 50 die Möglichkeit zur Reaktivierung. „Die Strecken haben alle einen sehr unterschiedlichen Zustand. Daher müssen wir prüfen, welche davon machbar und wirtschaftlich sind“, erklärte Hermann. In der Schlussphase des Programms ginge es dann darum, die Auswahl erneut einzudämmen.
„In den nächsten Jahren wollen wir etwa zehn Strecken realisieren“, teilte Hermann mit. Eine Finanzierung könnte dabei durch das Land sowie über Regionalisierungsmittel ermöglicht werden, erklärte der Verkehrsminister.
Ulrich Hoehler, Erster Landesbeamte des Landkreises Lörrach, berichtete, dass es auch noch eine Abstimmung mit dem Fachreferat für Verkehr und ÖPNV bezüglich des Betriebskonzepts der Kandertal-S-Bahn und des Bussystems geben wird. Dabei soll die S-Bahn als Alternative angeführt und eine Bedarfspositionierung aufgestellt werden. „Im Februar/März 2021 wollen wir eine konzeptionelle Endfassung erstellen“, teilte Hoehler mit.