Kandern Hoher Briefwähleranteil gefährdet die Anonymität

Weiler Zeitung
Die Briefwahl wird beliebter. Am Sonntag kann aber auch in den Wahllokalen abgestimmt werden. Foto: sba/Michael Kappeler

Bundestagswahl: Gemeindeverwaltungen fühlen sich für Sonntag gut gerüstet / Viele Helfer im Einsatz

Kandern/Malsburg-Marzell (ag). In den Rathäusern in Kandern und Malsburg-Marzell fühlt man sich gut vorbereitet auf den Wahlsonntag. Das liegt nicht zuletzt auch an der Landtagswahl, die erst ein halbes Jahr zurückliegt und auch schon unter Pandemiebedingungen stattfand.

Bei der Bundestagswahl am 26. September wird vieles analog dazu ablaufen. So wurden die Wahlbezirke in beiden Gemeinden nicht mehr verändert. Und wie schon im Frühjahr besteht auch dieses Mal wieder Maskenpflicht beim Urnengang. Darüber hinaus müssen die bekannten Hygienevorgaben eingehalten werden.

Zumindest mit den Abstandsregeln sollte es wenig Probleme geben. Denn wie fast überall zeichnet sich auch im Kandertal eine hohe Briefwahlquote ab.

Kandern

Für die 6010 Wahlberechtigten in Kandern wurden neun Wahllokale eingerichtet. Drei Wahlbezirke gibt es allein in der Kernstadt von Kandern, sechs weitere in den jeweiligen Ortsteilen. Hinzu kommt der Briefwahlbezirk.

Bis gestern morgen waren bei der Stadt Kandern 2691 Anträge auf Briefwahl eingegangen, wie Hauptamtsleiter Fabio Jenisch bekannt gibt. Das entspricht bereits jetzt einer Quote von 45 Prozent. In den einzelnen Wahlbezirken schwankt der Anteil der Briefwähler derzeit zwischen 35 und 49 Prozent.

Wie schon bei der Landtagswahl könnte es aufgrund der hohen Anzahl an Briefwählern insbesondere in den kleinen Kanderner Ortsteilen wie Sitzenkirch oder Feuerbach spannend werden: Denn es müssen jeweils mindestens 50 Wahlberechtigte zur Urne gehen, damit das Ergebnis für den jeweiligen Wahlbezirk auch veröffentlicht werden darf. Kommen weniger Personen ins Wahllokal werden deren Stimmen dem Wahlbezirk Holzen zugeordnet, um das Wahlgeheimnis wahren zu können.

„Alles läuft super“, erklärt Jenisch, der zum ersten Mal eine Wahl betreut. Er freut sich, dass er insbesondere bei der Auszählung auf ein bewährtes Team zurückgreifen kann. 80 Helfer werden in Kandern am Sonntag im Einsatz sein.

Malsburg-Marzell

Auf dem Rathaus in Malsburg-Marzell waren bis gestern Morgen 440 Anträge auf Briefwahl eingegangen. Bei 1149 Wahlberechtigten entspricht das gut 38 Prozent.

„Das sind jetzt schon deutlich mehr als bei der Landtagswahl im Frühjahr“, hat Hauptamtsleiter Patrick Seemann festgestellt. Er sieht die Briefwahl immer mehr im Kommen. „Vielleicht wählen wir eines Tages sogar digital“, wagt er einen Blick in die Zukunft. Fest steht für ihn, dass die Corona-Pandemie diesen Trend noch beschleunigt hat.

In der Berggemeinde gibt es zwei Wahlbezirke für den Urnengang – einen in Malsburg und einen in Marzell. Hinzu kommt der obligatorische Briefwahlbezirk.

Damit alles glatt läuft, stehen pro Bezirk acht Helfer bereit. Die 24 Ehrenamtlichen werden darüber hinaus von den Gemeindebediensteten unterstützt. Seemann ist guter Dinge, dass alles problemlos ablaufen wird.

Brenzlig könnte es höchstens dann werden, wenn Helfer in größerer Zahl ausfallen. „Wir haben deshalb ein bisschen Reserve eingeplant“, sagt der Hauptamtsleiter. Falls alle Stricke reißen, gäbe es noch die Möglichkeit, Bürger kurzfristig zur ehrenamtlichen Mithilfe zu verpflichten. Dies wolle man aber vermeiden, betont Seemann.

Auch für Personen, die am Sonntag erkranken, gibt es übrigens noch eine Option, ihr Wahlrecht auszuüben. In einem solchen Fall kann noch am Wahltag bis 15 Uhr Briefwahl beantragt werden, der Wahlschein muss dann bis 18 Uhr ausgefüllt abgegeben werden.

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