Interview: Martin Winkler vom DRK Wollbach über seine Idee eines Mannschaftswettbewerbs.
Kandern-Wollbach - Zur Blutspende gibt es keine Alternative. Da es keinen künstlichen Ersatz für Blut gibt, ist die Patientenversorgung in den Krankenhäusern nur möglich, wenn vorher ausreichend gespendet wurde. Darauf weist der DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg-Hessen hin, der mit dem Ortsvereinen zusammenarbeitet.
Im Kandertal wurde jetzt ein Teamwettbewerb ins Leben gerufen. Martin Winkler, Bereitschaftsleiter beim DRK Wollbach, sprach mit Alexandra Günzschel über seine neue Idee. Gesucht wird die beste Mannschaft im Blutspenden zwischen Hammerstein und Schallbach.
Herr Winkler, warum ist es wichtig, Blut zu spenden?
80 Prozent aller in den Krankenhäusern benötigten Spenden kommen vom Blutspendedienst des DRK. Auch benötigen 80 Prozent aller Deutschen mindestens einmal im Leben eine Blutkonserve.
Andererseits spenden nur drei bis vier Prozent der Bevölkerung Blut. Dabei wird es dringend benötigt, vor allem bei Krebspatienten, aber auch bei Komplikationen in der Schwangerschaft.
Da ist auch das DRK Wollbach gefragt?
Unser Einzugsgebiet reicht von Hammerstein über Wollbach, Wittlingen und Rümmingen bis nach Schallbach. Dieses Gebiet war bis 2009 noch ein weißer Fleck auf der Blutspende-Landkarte. Damals haben wir mit einem Termin pro Jahr begonnen.
Es hat sich aber bald gezeigt, dass mehr Bedarf besteht. Seit 2017 bieten wir deshalb zwei Termine im Jahr an: immer an einem Montag im Februar in Wollbach und an einem Freitag im Oktober in Rümmingen.
Und ab diesem Jahr sollen gleich ganze Mannschaften antreten?
Die Idee, einen Mannschaftswettbewerb ins Leben zu rufen, kam mir irgendwann zur Weihnachtszeit – quasi aus dem Nichts heraus. Ich habe überlegt, wie man mehr Leute zum Spenden animieren könnte.
Der Blutspendedienst bietet zwar manchmal Sonderaktionen an, aber eben nur in den Ferienzeiten. Das kommt für die Termine des DRK Wollbach nicht in Frage, die unter anderem mit den Kanderner Aktionen zeitlich abgestimmt sind.
Durch den Wettbewerb erhoffe ich mir eine gewisse Gruppendynamik, dass also der eine zum anderen sagt „He, komm doch mit!“. Auch das Gemeinschaftserlebnis könnte ein Anreiz sein.
Was muss man tun, um zu gewinnen?
Mitmachen können Teams aller Art – also Familien, Freunde, Vereine, Kollegen oder auch ganze Nachbarschaften. Pro abgegebene Blutspende gibt es einen Punkt für das Team, das übrigens im Oktober noch einmal antreten kann, um weitere Punkte zu sammeln. Die Prämierung findet für das ganze Jahr im Herbst statt.
Und was gibt es zu gewinnen?
Ich bin derzeit noch in Verhandlung mit zwei Sponsoren. Fest zugesagt hat der Bruckrainhof in Rümmingen. Der Blutspendedienst will uns bei den Werbekosten unterstützen.
Auf jeden Fall soll es einen Wanderpokal geben. Ansonsten hatte ich an Geschenkkörbe und Preise in flüssiger Form für die drei Erstplatzierten gedacht.
Sie sind also auf Spenden angewiesen?
Ja, das DRK muss seine eigenen Gelder erwirtschaften. Deshalb ist es auch wichtig für uns, dass genügend Leute zu den Blutspendeaktionen kommen, damit sich der Aufwand lohnt.
Normalerweise kommen bei einem Termin zwischen 130 und 140 Blutkonserven zustande. Einmal hatten wir einen Einbruch um 20 Prozent: Es grassierte eine Grippewelle, dann war auch noch Morgenstraich und die 56 Tage Mindestabstand zwischen zwei Spenden waren seit dem vorangegangenen Termin in Kandern auch noch nicht verstrichen.
Wie hoch ist der Aufwand für den Ortsverband bei einer Blutspendeaktion?
Wir benötigen 22 Helfer bei derzeit 23 aktiven Mitgliedern. Allerdings helfen uns auch immer Nichtmitglieder. Einige nehmen sich für die Aktionstage sogar frei.
Wir unterstützen den Blutspendedienst bei der Anmeldung und bei der Entnahme, wir betreuen und verpflegen die Spender. Im Februar gibt es immer Flammwaie, auch vegetarische, im Oktober Geschnetzeltes mit Spätzle. Außerdem stehen Kaffee und Kuchen bereit.
Wie werden Sie für die Blutspendeaktionen mit Gewinnchance werben?
Wir haben schon einen Aufruf auf Facebook gestartet. Außerdem wurde von Johannes Wickersheim ein Flyer entworfen, der verteilt wird.
