Kandern Integrationsarbeit gelobt

Arwen Stock
Die Gemeinschaftsunterkunft in Kandern bekommt vorgelagert in diesem Jahr noch eine Erweiterung. Foto: Arwen Stock

Dank und Anerkennung hat Integrationsmanagerin Daria Bryzgalova im Gemeinderat Kandern für ihren Bericht erhalten.

Der Sachstandsbericht von Integrationsmanagerin Daria Bryzgalova im Kanderner Rat zeigte am Montagabend deutlich, warum es in Kandern im Februar ein einstimmiges Votum für die Erweiterung der Gemeinschaftsunterkunft gegeben hatte: Fraktionsübergreifend gab es Dank und Lob für die Integrationsarbeit von Bryzgalova, die sich das Lob mit den Mitarbeitern des Landratsamts teilen wollte.

Dass die Zahlen in der Erst- und Anschlussunterbringung für Kandern hoch sind, zeigte die Integrationsmanagerin in ihrem Bericht: In der Anschlussunterbringung lebten 2022 56 angerechnete Flüchtlinge aus der Ukraine und sieben aus Afghanistan in Kandern. Etwa 400 Personen haben in der Gemeinschaftsunterkunft (GU) gelebt.

Absprachen zur Quote laufen noch

Seit Jahresbeginn leben rund 105 Menschen in der GU, 43 davon sind Kinder. Doch das werden durch die Erweiterung mehr werden. Seitdem wohnen noch 49 Geflüchtete aus der Ukraine und 88 aus anderen Ländern in der Stadt. Doch die Quote, die Kandern aufnehmen muss, ist laut Bryzgalova „noch nicht ganz stabil – da laufen die Absprachen noch“.

Vor der GU-Erweiterung stehe der Soll bei 81 Geflüchteten. Das Landratsamt zählt für Kandern ein Aufnahmesoll von 92 Menschen. Auch nach der GU-Erweiterung gehen die anvisierten Zahlen von Stadt und Landratsamt auseinander: Dann kämen zum Soll noch 41 weitere Geflüchtete hinzu, wobei das Landratsamt 52 weitere Personen für Kandern vorsieht. Seit Jahresbeginn sind elf ukrainische Geflüchtete in Kandern angekommen, vier weitere werden im April erwartet.

Bereits seit Jahresbeginn konnte die Integrationsmanagerin von verschiedenen Veranstaltungen berichten: Die Fotoausstellung des ukrainischen Fotografen, ein Online-Infoabend zur Vermietung von Wohnraum an Bezugsberechtigte von Bürgergeld, in deren Nachgang es bereits zu Vermittlung kam, und jüngst ein Filmvorführung, die laut Bryzgalova nicht so gut besucht war. An Engagement ist laut der Integrationsmanagerin „sehr viel passiert“.

Einer großen Familie, die nach Wollbach gezogen war, konnte dank der unterstützenden Bürgerschaft direkt geholfen werden. Das Netzwerk Integration wird einen Gemeinschaftsgarten starten. Bryzgalova kann zudem Gutscheine fürs Kinderkino in der GU verteilen und dank der Unterstützung von Bürgern würden sich regelmäßig in ihrem Büro Möbel und Geschirr lagern – „vielen Dank dafür“.

In Zukunft soll es laut der Integrationsmanagerin einen Willkommensordner für Geflüchtete in Kandern geben. Außerdem werden weiterhin Wohnungen gesucht, genauso wie Lehrer für die Vorbereitungsklassen an der August-Macke-Schule und der Grundschule. „Da sind die Voraussetzung mittlerweile sehr niederschwellig“, betont Bryzgalova. Geplant ist auch eine größere Präsenz bei Instagram und Facebook und für den Gemeinschaftsgarten sind weitere Helfer gesucht.

Einstieg für VKL-Lehrer sehr niederschwellig

Eine Nachfrage von Heike Neudecker (Grüne) ergab, dass aktuell 30 Kinder die hiesige Vorbereitungsklasse besuchen und es an allen Schule einen Aufnahmestopp gebe. Bryzgalova betonte auch für die Grundschule, wo aktuell die VKL-Kinder die Regelklassen besuchen, dass dies für alle Beteiligten schwierig sei. Jedoch sei sie im Gespräch mit einer Syrerin, die sich jedoch noch nicht traue.

Ulrike Lerner (CDU) wollte wissen, ob die ukrainischen Geflüchteten bleiben wollen. “Das ist ganz unterschiedlich“, berichtete Bryzgalova. Es gebe einige Familien, die eine Wohnung in der Ukraine haben und bereits zurückziehen. Junge Mütter würden mit ihren Kindern eher bleiben. Und bei ganzen Familien sei es je nach Wohnsituation in der Ukraine halb-halb. Unisono lobten Angehörige aller Fraktionen die Integrationsarbeit in Kandern. Heike Neudecker brachte es gegenüber Bryzgalova auf den Punkt: „Wir sind froh, dass wir sie haben.“

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