Kandern Jetzt sind die Fachplaner am Zug

Alexandra Günzschel
Noch führt die Straße nur zu einer Wiese, auf der aber so bald wie möglich ein Mehrfamilienhaus entstehen soll. Foto: Alexandra Günzschel

Gemeinderat: Sechs Aufträge für Mehrfamilienhaus in der Kandermatt vergeben / Entscheidungsgrundlage

Kandern -Kandern braucht dringend ein Mehrfamilienhaus zur Anschlussunterbringung von Flüchtlingen. Die Architektenleistungen für den geplanten Neubau in der Kandermatt wurde kürzlich an das Büro Kuri in Schopfheim vergeben. Jetzt ging es im Technischen Ausschuss und im Gemeinderat um die Beauftragung von Fachingenieurleistungen in Höhe von 184 400 Euro.

2,1 Millionen Euro stehen im Haushalt für das Bauvorhaben bereit. Fördergelder werden dafür keine fließen. Schon bei den Vorberatungen im Technischen Ausschuss hatte es Bedenken hinsichtlich weiterer Preissteigerungen gegeben. Ein Punkt, der in der Gemeinderatssitzung von Fritz Höferlin erneut aufgegriffen wurde. Er schlug in Namen der Fraktion der Freien Wähler vor, den Planern zu signalisieren, dass die Kosten gedeckelt werden. „Sonst sind wir bald jenseits der drei Millionen“, befürchtete er.

Nicht gut an kam im Ausschuss zudem die hohe Anzahl an Fachplanern. Insgesamt wurden sechs Aufträge an diverse Büros vergeben, wie Martin Greiner kritisierte, der sich am Ende auch der Stimme enthielt. Dass noch gar nicht klar ist, wie das Gebäude später aussehen soll, bemängelten Martin Schellhorn und Günter Lenke.

„Ohne die Zuarbeit der Fachingenieure bekommen wir keine gesicherte Planung und auch keine Kostenschätzung“, sagte Bürgermeisterin Simone Penner. Sie betonte, dass die Auftragsvergabe an die Fachplaner der nächste notwendige Schritt zur Entscheidungsfindung sei.

Bernd Brohammer stimmte ihr darin zu. „Wir müssen in den sauren Apfel beißen und eventuell abspecken, falls die Kosten aus dem Ruder laufen“, meinte er. Die Bürgermeisterin wies darauf hin, dass man unter Umständen keine Wahl habe, weil der Wohnraum gebraucht werde.

Schellhorn schlug vor, dass der Gemeinderat mit Kurzprotokollen auf dem Laufenden gehalten wird. Penner sicherte zu, dies zu versuchen.

Daniela Schmiederer hatte vor der Abstimmung im Gemeinderat noch die Idee, für den in Holzbauweise geplanten Neubau gutes Schadholz aus dem Stadtwald zu verwenden. Die Bürgermeisterin war sich nicht sicher, ob die Baumaßnahme dadurch wirklich günstiger wird. Die Sägewerke seien der Flaschenhals, gab sie zu bedenken, will die Möglichkeit aber prüfen.

Bei zwei Enthaltungen stimmte der Gemeinderat der Beauftragung der Fachingenieurleistungen zu.

Neu vergebene Aufträge

Im Einzelnen wurden folgende Aufträge vergeben: Mit der Tragwerksplanung wurde das Ingenieurbüro Quarti aus Offenburg für 67 100 Euro beauftragt. Das Ingenieurbüro Steenhoff aus Todtnau übernimmt die Fachplanung für die technische Gebäudeausrüstung für 62 650 Euro.

Mit der Planung der Elektrotechnik wurde das Büro Everplan aus Schopfheim für 30 200 Euro beauftragt. Das Brandschutzbüro BRM aus Heitersheim kümmert sich für 10 400 Euro um den Brandschutz.

Das Geotechnische Institut aus Weil am Rhein wurde für 4500 Euro mit den Baugrund- und Bodenuntersuchungen beauftragt. Die Fachleistungen zur Bauphysik übernimmt das Ingenieurbüro Pannach & Pannach für 9500 Euro.

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