Kandern Jugendzentrum wieder beliebter

Weiler Zeitung
Sie sorgen für die Jugend- und Sozialarbeit in Kandern: (von links) Jens Künster, Daniela Pietsch und Cynthia Dörfler. Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Jugend- und Schulsozialarbeit in Kandern vorgestellt / Viele Einzelgespräche mit Schülern

Die offene Jugendarbeit in Kandern und die Schulsozialarbeit an der August-Macke-Schule sind wieder stärker zusammengewachsen. Darüber informierten Schulsozialarbeiterin Cynthia Dörfler sowie Daniela Pietsch und ihr neuer Kollege Jens Künster, die zusammen das Jugendzentrum „Downtown“ betreuen, am Montag den Gemeinderat.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Es sind vor allem Einzelgespräche, die Cynthia Dörfler im Rahmen der Schulsozialarbeit an der Gemeinschaftsschule führt. 59 Prozent ihrer Beratungstätigkeit fand 2017 vertraulich statt. 16 Prozent der Gespräche führte sie mit Klassen oder Gruppen, 17 Prozent waren Elterngespräche.

Von den 84 Schülern, die sie einzeln aufsuchten, waren 52 weiblich. Zudem war Dörfler bei acht Angelegenheiten zwischen Lehrern und Schülern beratend tätig.

Die Schulsozialarbeiterin arbeitet mit vielen Einrichtungen zusammen, wie der Psychologischen Beratungsstelle oder der Villa Schöpflin in Lörrach. Ist sie der Ansicht, dass ein Schüler weitergehende Hilfe und Beratung braucht, sorgt sie für die Vermittlung. Eng sei sie mit der Agentur für Arbeit vernetzt, und auch die Arbeit mit Flüchtlingskindern an der Schule habe zugenommen, wie Dörfler sagt.

Sie versucht vor allem, präsent zu sein. Auf den Vorschlag einer Schülerin hin behandelte Dörfler das Thema Depression in der neunten Klasse. Regelmäßig bietet sie einen Skitag, Ausflüge und gemeinsame Aktionen an. Präsent ist sie außerdem beim Berufsinfotag, bei Elternabenden und dem SMV-Planungswochenende.

Oft gehe es um Themen wie Selbstbewusstsein und Anerkennung antwortete Dörfler auf die Nachfrage nach wiederkehrenden Fällen. Gewalt versuche man sofort zu unterbinden, sei aber kein größeres Problem an der Schule, und auch das Thema Alkohol bewege sich im zu erwartenden Bereich.

Erst seit fünf Wochen ist Jens Künster für den Caritas-Verband des Landkreises tätig. Im Jugendzentrum „Downtown“ hat er seitdem eine 40-Prozent-Stelle. „In Kandern läuft’s“, bemerkte Künster im Vergleich zum Jugendzentrum in Efringen-Kirchen, wo er ebenfalls tätig ist. „Viele Jugendliche kommen regelmäßig und gerne ins Downtown“, hat er festgestellt. Für ihn sei die Arbeit sehr bereichernd.

Einen ausführlichen Rückblick über die offene Jugendarbeit im „Downtown“ gab seine Kollegin Daniela Pietsch, die seit gut drei Jahren dort arbeitet. Zusammen haben beide eine 75-Prozent-Stelle.

Pietsch konnte berichten, dass die Besucherzahlen wieder zunehmen, seit man gezielt an der August-Macke-Schule für das „Downtown“ geworben habe. Einen starken Besucherrückgang vergangenes Jahr führte sie auf älter gewordene Jugendliche zurück, die sich jetzt in der Ausbildung befinden oder gerade schwer verliebt sind, und ihre Freizeit nun eben anders gestalten.

Durch die Werbeaktion an der Schule wurden etwa 60 Schüler erreicht, bis zu 30 kämen derzeit regelmäßig. Die Besuchszeiten passe man immer wieder an die Bedürfnisse der Jugendlichen an. Bei 15 Öffnungstagen im März hatte das „Downtown“ wieder 140 Besucher zu verzeichnen. Regelmäßig werden Aktionen wie Turniere oder Grillen durchgeführt.

Keine guten Erfahrungen hat man im Jugendzentrum mit dem Schlüsselträgerprojekt gemacht, bei dem einzelnen Jugendlichen mehr Verantwortung gegeben wurde. Das habe nicht geklappt, „weil es Gleichaltrige waren, die ihre Freunde beaufsichtigen sollten“, vermutet Pietsch. „Für Ältere sind wir auch deshalb unattraktiv, weil man bei uns keinen Alkohol trinken darf“, stellte sie außerdem fest.

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