Kandern Kandern schafft eine neue Stelle

Weiler Zeitung

Flüchtlinge: Ab 1. November soll es einen Integrationsbeauftragten geben / Verbindung zu Verwaltung

Von Saskia Scherer

Einstimmig hat der Kanderner Verwaltungsausschuss in seiner Sitzung am Montagabend der Schaffung einer Stelle eines Integrationsbeauftragten mit 50 Prozent Zeitanteil zum 1. November zugestimmt.

Kandern. Die Integration von Flüchtlingen erhält breite Unterstützung. Laut Vorlage sind etwa 30 aktive Ehrenamtliche tätig, darüber hinaus stehen noch weitere 30 Personen bereit, die für einzelne Vorhaben angesprochen werden können. Von einem Organisationsteam, an dessen Spitze Norbert Hagemann steht, wurden notwendige Strukturen aufgebaut und effektiv gestaltet. Dabei müssen Helfer teils geschult, zumindest aber regelmäßig über die Veränderungen und Bedarfe in deren Bereichen informiert werden. Dafür hat Hagemann anfangs bis zu 20 Wochenstunden aufgewendet und kann die tätigkeit nicht mehr in diesem Umfang weiterführen.

Deshalb soll es nun in der städtischen Verwaltung eine Organisationsspitze geben, bei der die Fäden zusammen laufen. Die Person sollte etwa Ansprech- und Koordinierungspartner für den Helferkreis sein oder Termine und Veranstaltungen vorbereiten. Außerdem ist sie für Fortbildungen und Informationen über Unterstützung/Förderung zuständig, unterstützt die Integrationsarbeit in Kindergärten, Schulen und Kirchengemeinden oder betreibt die Pflege von Kontakten zu Vereinen. Auch Öffentlichkeitsarbeit ist ein Thema.

Aufgrund der nötigen Kenntnisse der Kanderner Verhältnisse soll die Stelle mit jemandem besetzt werden, der sich bereits seit langem sehr engagiert eingebracht hat und gut vernetzt ist. Deshalb wird auf eine Ausschreibung der Stelle verzichtet.

Hagemann erläuterte in der Sitzung, dass sich in der Gemeinschaftsunterkunft die Belegungsstruktur geändert habe (mehr Einzelpersonen, weniger Familien). Die Arbeitskreise müssten neu strukturiert werden. Außerdem befinden sich zur Zeit rund 60 Personen in der Anschlussunterbringung. „Sie leben gefühlt isoliert auf Wohnungen verteilt und es liegt in unser aller Interesse, sie in unsere Gesellschaft zu integrieren“, meinte Hagemann. Dafür brauche es zahlreiche Begegnungen. Um den neuen Herausforderungen gerecht zu werden, benötige es eine neue Struktur kommunaler Flüchtlingspolitik, die auf Effektivität und Nachhaltigkeit ausgerichtet ist.

Er selbst werde weiterhin die Flüchtlingshilfe Kandern koordinieren und sei zur engen Zusammenarbeit mit dem Integrationsbeauftragten bereit.

Gabriele Weber (SPD) sprach Hagemann zunächst ihren Dank aus. „Endlich kommt das auf den Tisch“, lobte sie dann. Die Stelle sei notwendig und wichtig. „Es ist sinnvoll, wenn das jemand macht, der nah der Verwaltung ist.“ Sie erkundigte sich außerdem nach einer möglichen Förderung. Stadtkämmerer Benedikt Merkel erklärte, dass die Gemeinde dem Landkreis erst vergangene Wochen die Flüchtlingszahlen gemeldet habe, nun werde der Fördersatz pro Kopf errechnet.

Auch Kaja Wohlschlegel (Freie Wähler) lobte Hagemann für sein „riesiges Engagement“. Rudolph Mayer (CDU/Unabhängige) schloss sich an und erkundigte sich, ob Hagemann bei der Besetzung der Stelle dabei sein werde. Dieser bejahte und erklärte, dass bereits eine „vertraute Person“ im Gespräch sei.

Bereits seit dem 1. September ist in Kandern die Stelle des Integrationsmanagers mit 50 Prozent besetzt, erinnerte Johann Albrecht, der die Sitzung als Vertreter von Bürgermeister Christian Renkert leitete. Hier ist Jörg Weiß tätig.

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