Kandern Kinderbetreuung: Es fehlt Fachpersonal

Adrian Steineck
Die Stadt Kandern setzt auf verschiedene Maßnahmen, um die ausreichende Verfügbarkeit von Kindergartenplätzen zu gewährleisten. Naturkindergartenplätze sind dabei nur ein Mittel der Wahl. Foto: Tawnyow/Pixabay

Der Bedarf an Krippenplätzen für Kleinkinder und Kindergartenplätzen kann in Kandern derzeit nicht vollständig gedeckt werden.

In Kandern gibt es insgesamt derzeit 43 Krippenplätze für Kleinkinder und 280 Betreuungsplätze für Kinder über drei Jahren. Dennoch kann der Bedarf nicht vollständig gedeckt werden. Das liege auch an fehlendem Personal, sagte Bürgermeisterin Simone Penner. Im Kindergarten Ochsengasse etwa ruht derzeit eine Krippengruppe aus Mangel an Erziehern.

Wie Personal gewonnen werden soll

Auf vielen Ebenen seien Maßnahmen zur Gewinnung weiterer Fachkräfte, aber auch zur Schaffung neuer Betreuungsplätze im Gange, legte Penner dar. Im Kindergarten im Altbau an der Karl-Berner-Straße etwa trenne man die Organisation vom Kindergarten Ochsengasse ab. Mit der Sensability Academy, die den Naturkindergarten in Tannenkirch seit März erfolgreich betreibt, entwickle man Ideen zur Eröffnung weiterer Naturpädagogik-Gruppen.

Der Waldorfkindergarten Feuerbach will das von ihm genutzte Gebäude sowie das Betriebsgelände erwerben und sein Angebot um bis zu zwei Gruppen ausbauen. Auch die Feuerbacher Einrichtung plant eine naturnahe Betreuung in einer Jurte.

Auf Messen will die Stadt Studenten des Fachs Kindheitspädagogik dazu bewegen, ihre Praxiszeiten in Kandern zu absolvieren. Zu den Kooperationspartnern gehört außerdem das Institut für Bildung und Management in Zell, das im Herbst einen Einsteigerkurs für Unterstützungskräfte anbietet.

Insgesamt gab Thomas Weber, der bei der Stadt Kandern für Kindergartenangelegenheiten und Jugendarbeit zuständig ist, durch Wiederinbetriebnahmen und Kapazitätserweiterungen die „optimistische Zielmarke“ von 100 Plätzen bis zum Kindergartenjahr 2024/2025 aus. Insgesamt sei Potenzial für 154 weitere Plätze vorhanden

Was die Räte zu der Situation sagen

Johann Albrecht (Freie Wähler) erinnerte daran, dass der Gemeinderat Ende 2022 weitere 500 000 Euro für die Kindergärten bewilligt habe.

Gabriele Weber (SPD) forderte, dass zeitnah Kriterien für die Vergabe von Plätzen festgelegt werden, damit Eltern frühzeitig mitgeteilt werden könne, ob sie zum Zuge kommen. „Falls nicht, können sie sich dann rechtzeitig an das Familienzentrum wenden“, sagte Weber. Sie hoffe, dass das digitale Anmeldeportal „Little Bird“ bald zur Verfügung steht. Thomas Weber bestätigte dies und sprach von einer geplanten Einführung im Jahr 2024.

Nicole Müller (SPD) wollte wissen, wann die Ganztagsbetreuung wieder hochgefahren werden kann. „Derzeit können wir das leider noch nicht“, informierte Bürgermeisterin Penner.

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