Kandern Kredite für die Erschließung

Weiler Zeitung
In Kandern stehen unter anderem Investitionen in die Wasserversorgung an. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Nicht benötigte Darlehen aus vergangenem Jahr werden aufgenommen

Die Neuaufnahme von Darlehen in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro zur Finanzierung von Investitionsmaßnahmen für die Wasserversorgung und zur Abwasserbeseitigung hat jetzt der Gemeinderat beschlossen. Es handelt sich dabei um bereits 2018 eingeplante Kredite, die seinerzeit nicht benötigt wurden. Die Konditionen sind ausgesprochen gut.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Die Darlehen waren für die Erschließung des Baugebiets „Mittelberg-Tal“ in Feuerbach gedacht, die erst jetzt richtig angelaufen ist. Dasselbe gilt für die schon 2018 eingeplanten Kanalsanierungsarbeiten, die das Darlehen für die Sonderrechnung Abwasserbeseitigung zusätzlich in die Höhe treiben. Auch sie laufen jetzt zeitverzögert erst richtig an. Für die Abwasserbeseitigung liegt die Kredithöhe deshalb mit rund 1,4 Millionen Euro deutlich höher als für die Wasserversorgung mit noch einmal 739 700 Euro.

Verzichtet werden kann dafür auf die Kredite, die eigentlich im aktuellen Haushalt eingeplant waren: 702 900 Euro für die Sonderrechnung Abwasserbeseitigung und 255 100 Euro für die Sonderrechnung Wasserversorgung. Das liegt unter anderem daran, dass neu in den Haushalt eingestellte Maßnahmen, wie zum Beispiel die Erschließung der Straße Im Brünnle in Tannenkirch, noch nicht angelaufen sind. Bei der Wasserversorgung kann sogar ganz auf eine Kreditaufnahme verzichtet werden, da der Betrag durch einen Deckungsmittelüberhang aus den Vorjahren ausgeglichen werden kann. Was die Abwasserbeseitigung betrifft, soll eine Kreditaufnahme, wenn erforderlich, im kommenden Haushaltsjahr erfolgen.

Hinsichtlich der Konditionen hat eine Vorabanfrage für eine 30-jährige Laufzeit der Kredite einen Zinssatz von gerade mal 0,3 Prozent ergeben. Rechnungsamtsleiter Benedikt Merkel fand die Kreditaufnahme zu diesen guten Konditionen vertretbar. Bürgermeister Christian Renkert erwähnte darüber hinaus, dass die Inflationsrate höher sei als der Zins.

Ein wenig Sorge bereitete den Gemeinderäten jedoch der Umstand, dass sich die Kreditaufnahme, wenn auch in geringem Umfang, auf die Wasser- und Abwassergebühren auswirken wird, die in Kandern ohnehin schon sehr hoch sind. Bei der Abwassergebühr wird für 2020 mit 1,2 Cent mehr pro Kubikmeter gerechnet, bei der besonders hohen Wassergebühr mit 0,6 Cent mehr.

Martin Greiner fragte deshalb, wohin das Geld aus dem Verkauf der Bauplätze im Feuerbacher Neubaugebiet „Mittelberg-Tal fließen wird. Es fließt in den Kernhaushalt, wie zu erfahren war. Die Erschließungsbeiträge für Wasser und Abwasser allerdings werden bei den entsprechenden Sonderrechnungen als Plus verbucht. Auf Nachfrage gab Merkel außerdem bekannt, dass für die Sonderrechnungen jedes Jahr rund 350 000 Euro an Schulden getilgt würden.

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