Mehrfach kam auch Antonin Dvorák zu Vortragsehren. So mit Vertonungen des 23., 55. und 119. Psalms, wobei die beiden letzteren in Wollbach und Möhlin von Bariton André Wahl, in Lörrach von Silke Marchfeld gesungen wurden. Melodischen Schmelz verströmte Franz Schuberts „Gott ist mein Hirt“, und voller dramatischer Wucht fesselte Franz Liszts Umsetzung des von schmerzlichem Heimweh und Rachegedanken durchwirkten Klagepsalms „An den Wassern zu Babylon“, in dem sich Sigrid Fuchs mit strahlkräftigem Sopran solistisch profilierte.
Das wehklagende Lamento des 13. Psalms („Herr, wie lange willst du mein so gar vergessen“) in der Vertonung von Johannes Brahms vervollständigte die Vortragsfolge, bei der Pianist Miguel Pisonero den singenden Damen und dem solitären Sänger am Flügel mit Gewandtheit sekundierte.
Die zwischen die einzelnen Musikvorträge eingeflochtenen literarischen Texte aufrüttelnden Inhalts rezitierte Pfarrer i. R. Harald Schopferer. Darunter waren etliche weitere Psalmtexte sowie Bertold Brechts „Gedanken über die Dauer des Exils“, Wolfgang Borcherts apokalyptisch-visionäres Versepos „Dann gibt es nur eins“, Ernst Ginsbergs „Auf dem Weg des Sterbens“ und Hilde Domins „Mit leichtem Gepäck“, außerdem eine Passage aus dem Musical „Hair“ und die Einheitsübersetzung des „Laudate pueri“.