Kandern Kunsthandwerker wirken vor Ort

Jutta Schütz

Tradition: Zweitägiger Markt in Holzen / Wetterpech am Samstag / Energiekrise macht sich bemerkbar

Das regnerische Wetter machte einigen Standbetreibern auf dem Kunsthandwerkermarkt Holzen in diesem Jahr einen Strich durch die Rechnung. Andere Standbetreiber wiederum machten ein gutes Geschäft. Der Sonntag war eindeutig besser besucht, denn ab 14 Uhr ließ der Dauerregen nach. Ein dickes Lob der Vereine, des Kindergartens Holzen sowie aller Verkäufer und Handwerker ging an Elisabeth Zumkehr aus Holzen, die den Markt seit 2003 organisiert und koordiniert.

Von Jutta Schütz

Kandern-Holzen. Was immer geht, ob es regnet oder die Sonne scheint, ist Essen und Trinken. Die wirtenden Vereine hatten gut zu tun. Bei Zwiebelwaie, Kürbissuppe oder Schwarzwälder Kirschtorte konnte man sich austauschen und regensicher an Tischen und Bänken Platz nehmen.

Gern gekauft wurden denn auch Spezialitäten – insbesondere selbst gemachte Marmeladen und Gelées, Chutneys, Eingemachtes, Dörrobst, Liköre oder Sirup. Manche Besucher, die teils auch aus der Schweiz, Freiburg und vom Hochrhein her angereist waren, schauten sich bereits nach Weihnachtsgeschenken um – oder nach besonderen Gartendekorationen aus Holz oder aus Metall.

Von Fackeln bis Schmuck

„Wir waren ganz begeistert von Gartenfackeln, die man nicht nur mit Lampenöl, sondern auch mit Speiseöl befüllen und brennen lassen kann“, berichtete ein Paar aus Basel. Kleinere Keramikwaren wie besondere Kaffeetassen, Seifen- oder Müslischalen wurden erworben, warme Babyschühchen aus Schaffell, ebenso Seifen, Filzarbeiten, Puppenkleider oder Dekogehänge aus Glas sowie ungewöhnlicher Christbaumschmuck, Überwurftücher aus feiner Wolle, Türkränze, „Rucksackbrettli“ – für das Schneiden von Wurst und Käse unterwegs – ungewöhnlicher Schmuck oder Korbwaren.

Interessierte Zuschauer

Handwerker, die vor Ort ihre Profession vorstellten und an Werkstücken arbeiteten, waren regelmäßig von vielen Zuschauern umstellt, wie etwa Roland Fohs mit seinem Schmuck aus Münzen oder Roland Witt, der Körbe flocht. Myron Unrau demonstrierte an einem Holzblock, wie er Holzlöffel zuerst mit einem Beil bearbeitet, bevor er sie dann passend in Form schnitzt. Bei Michael Physik erfuhren die Schaulustigen Details zur Verarbeitung von Leder – und lernten etwas zu den Kennzeichnungen „Vollleder“ im Gegensatz zu „echtes Leder“. Kinder betätigten sich mit Begeisterung in der Specksteinwerkstatt von Josef und Lisa Strack.

Käufer zurückhaltender

„Bei uns läuft es gut, wir haben nur etwas weniger von unseren Glaswaren verkauft als in vergangenen Jahren, was am Wetter liegt, aber wir sind zufrieden und es ist einfach immer toll in Holzen“, zog Michael Vetterkind aus Hattingen an der Ruhr eine erste Bilanz.

Nicht nur er beobachtete, dass manche Marktbesucher aufgrund der Energiekrise und der zu erwartenden hohen Nachzahlungen für viele Haushalte vorsichtig mit dem Geld umgehen. Hörte man sich an verschiedenen Ständen um, hieß es öfter, „dass die Leute ihr Geld mehr zusammenhalten als in den vergangenen Jahren und oft erst mal eine Runde über den Markt gehen, um nachzudenken, ob man einen bestimmten Artikel einfach nur haben will oder wirklich braucht“, wie Goldschmiedin Verena Frauenkron feststellte.

„Kleine Geschenke aber gehen immer – denn gerade wenn man für Geburtstage oder für Weihnachten etwas kaufen will, dann ist dieser Markt einfach richtig“, konstatierten Claudia Steimer-Kraft und Isabella Thomann, die für ihre Näharbeiten und Filzfigürchen Vorlagen in beliebten Kinder-büchern finden.

Roland Fohs schließlich fasste zusammen, was den Kunsthandwerkermarkt in Holzen ausmacht: „Ich gehe hier völlig entspannt und entstresst nach zwei Tagen heim, was ich beileibe nicht immer sagen kann. Es ist einfach eine super Atmosphäre im Ort, unter uns Handwerkern und mit den Kunden. Und Elisabeth Zumkehr macht einfach den allerbesten Job überhaupt“, lobte er.

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