Die 1945 in Bopfingen verstorbene Malerin, Bildhauerin und Keramikerin war von 1934 bis 1941 als künstlerische Mitarbeiterin in der Fayence-Manufaktur von Richard Bampi tätig. Zu den bedeutenden Kreationen ihrer Kanderner Zeit gehören die beiden fast lebensgroßen allegorischen Figuren „Brigach“ und „Breg“ im Villinger Stadtpark. Dass die Künstlerin später in Vergessenheit geriet, hat wohl mit ihrem frühen Tod – sie wurde nur 38 Jahre alt – aber auch damit zu tun, dass ihr Name in einem Standardwerk über Bampi und seine Fayence-Manufaktur falsch geschrieben wurde. Scheers umfangreiche Recherchen in ganz Deutschland und der Schweiz nach einer „Erna Kinz“ liefen deshalb immer ins Leere.
Ausgelöst wurde die Suche durch ein Foto aus den Dreißiger Jahren, das Erna Kientz-Vogel zusammen mit dem Kanderner Töpfer Wilhelm Gimbel bei der Arbeit in Bampis Werkstatt zeigt. Weitere nur fragmentarische Angaben wie „während des Zweiten Weltkriegs verstorben…“ brachten den ambitionierten Lokalhistoriker ebenso wenig weiter wie Zeitungsaufrufe und eine Fahndung über den DRK-Suchdienst.