Kandern Kursräume „mangelhaft“

Weiler Zeitung

Gemeinderat: Erste Ergebnisse im Zertifizierungsprozess der VHS Kandern

Die VHS Kandern soll zertifiziert werden. Dabei geht es auch um Fördergelder. Ziel der Zertifizierung ist es, die Stärken und Schwächen der VHS herauszuarbeiten und anschließend die Qualität zu verbessern. Erste Ergebnisse dieses Prozesses gab VHS-Leiterin Christina Fräulin jetzt im Gemeinderat bekannt.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Die VHS Kandern kann auf ein Jahr mit rund 300 Kursen, Vorträgen und Exkursionen mit mehr als 3500 Teilnehmern und 60 Referenten und Kursleitern zurückblicken, wie die VHS-Leiterin berichtete. Sie wies auch auf die 15 Kooperationspartner hin, die im ländlichen Raum wichtig seien für ein breites Angebot. Als Stiefkind bezeichnete sie denn auch die Angebote aus dem Bereich „Beruf und Karriere“. Da sei die Nachfrage im ländlichen Raum einfach zu gering. Als Alternative schlug sie virtuelle Angebote zur Berufsbildung vor.

Gut angenommen würden dagegen die neuen Prüfungsvorbereitungskurse für Realschüler. Auch habe man mit der „Jungen VHS“ das Angebot für Kinder und Jugendliche stark ausgeweitet.

Der Zertifizierungsprozess besteht aus zwei Teilen, wie Fräulin erklärte. Fast abgeschlossen ist die Bestandsanalyse, die Stärken und Schwächen aufzeigt. In einem zweiten Schritt soll dann ein Qualitätsprojekt angegangen werden.

Die Idee für dieses Qualitätsprojekt, die Fräulin dem Gemeinderat vorschlug, war naheliegend. Denn der Evaluationsprozess – 275 VHS-Schüler und -Dozenten hatten sich an einer Umfrage beteiligt – hat zwar eine hohe Kundenzufriedenheit ergeben, aber auch klare Defizite bei den Räumlichkeiten und der Ausstattung. Zwei Drittel der Befragen hielten die Kursräume für mangelhaft. Fräulin schlug deshalb vor, in eigene VHS-Räume zu investieren.

„Wir werden nicht als eigenes Bildungs- und Kulturzentrum wahrgenommen“, bemängelte die VHS-Leiterin. Immer wieder werde nachgefragt, wo die Volkshochschule eigentlich sei. Dies würde sich ändern, wären Verwaltung und Kursräume im selben Gebäude, war sie sich sicher.

Die Stärken-Schwächen-Analyse wird bis zum Sommer abgeschlossen sein. Dann bleibt ein Jahr lang Zeit, um ein Qualitätsprojekt umzusetzen. Fräulin könnte sich auch andere Maßnahmen vorstellen, zumal es bei der Idee, die VHS im alten Kindergartengebäude unterzubringen, Probleme zu geben scheint. Der entsprechende Tagesordnungspunkt wurde am Montag gestrichen. Es seien vorher noch ein paar Dinge abzuklären, äußerte sich dazu Bürgermeister Christian Renkert.

Ein anderes Manko, das man angehen könnte: Die Kursleiter wünschen sich eine stärkere Vernetzung untereinander. Tatsächlich habe es seit Jahren kein Kursleiter-Treffen mehr gegeben, bestätigte Fräulin.

Bei der anschließenden Diskussion begrüßte Kaja Wohlschlegel den „frischen Wind“ bei der VHS. Max Sütterlin konnte sich nicht vorstellen, dass die fast 100 Jahre alte Einrichtung nur aufgrund fehlender Räume nicht etabliert sein soll. Gabriele Weber sprach das Problem der Barrierefreiheit an, „das uns in ganz Kandern begleitet“. Und Markus Stephan-Güldner wies auf das „Dauerthema Raummangel“ in Kandern allgemein hin.

„Wir haben zahlende Kunden. Die bleiben weg, wenn sie unzufrieden sind“, machte die VHS-Leiterin abschließend klar.

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