Kandern Kurtaxe soll teurer werden

Weiler Zeitung
Im Museum haben Touristen freien Eintritt. Foto: zVg

Beratung: Verwaltungsausschuss stimmt deutlicher Erhöhung nach 13 Jahren zu 

Die Kurtaxesätze der Stadt Kandern sollen zum Jahreswechsel deutlich erhöht werden. Es handelt sich um die erste Erhöhung der Abgabe für Touristen in dem staatlich anerkannten Erholungsort seit 13 Jahren. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund stimmte der Verwaltungsausschuss der Stadt Kandern der geplanten Änderung zu.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Die Kurtaxensätze sollen nun in der Hauptsaison (März bis Oktober) von einem Euro auf 1,60 Euro erhöht werden, in der Nebensaison (November bis Februar) von 50 auf 80 Cent.

Kostendeckend ist diese Kurtaxe nicht. Dafür müssten fast 20 Euro erhoben werden, wie Rechnungsamtsleiter Benedikt Merkel in der öffentlichen Sitzung ausführte. Er wies auch auf die unterdurchschnittlichen Sätze in Kandern im Vergleich zu Nachbarkommunen hin. Zuletzt wurden die Kurtaxesätze im März 2008 geändert.

Mit der Anpassung der aktuellen Satzung aus dem Jahr 2007 folgt die Stadt Kandern einer Empfehlung des Gemeindetags Baden-Württemberg, der mit einem überarbeiteten Satzungsmuster auf Gesetzesänderungen reagiert hatte.

Darüber hinaus steigt die Umlagehöhe für die Konus-Gästekarte zum Jahreswechsel für die Stadt Kandern um weitere fünf Cent auf dann 47 Cent, was jährliche Mehrkosten in Höhe von 900 Euro verursacht.

Mit der Kurtaxe wird beispielsweise die kostenlose Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs im gesamten Schwarzwald durch die Gäste während ihres Aufenthalts finanziert. Touristen bekommen über die Gästecard zudem vergünstigte oder freie Eintritte, etwa im Heimat- und Keramikmuseum, im Freibad, für die Kandertalbahn, bei Führungen oder in der Balinea Therme in Bad Bellingen. Weitere Vergünstigungen sind geplant.

Die Gastgeber sollen künftig auch die Möglichkeit haben, die Gästedaten elektronisch an die Stadt Kandern zu übermitteln. Für alle Beherbergungsbetriebe verpflichtend soll dieses Verfahren jedoch nicht sein. Auch die bisher gebräuchlichen Meldescheine in Papierform behalten ihre Gültigkeit. Die elektronische Datenübermittlung sei nicht für jeden Gastgeber eine Option, wie Merkel erklärte. Der Sachverhalt soll nun noch in den sechs Ortsteilen erörtert werden.

„So viel weniger als Bad Bellingen hat Kandern nicht zu bieten“, fand Gabriele Weber. Sie stimmte der Erhöhung der Kurtaxe zu, sprach sich aber dafür aus, beim nächsten Mal damit nicht so lange zu warten.

Andrea Schammler sprach sich ebenfalls für regelmäßige Anpassungen aus, um derartige Sprünge in Zukunft zu vermeiden. Dem schloss sich auch Ulrike Lerner an.

Fritz Höferlin fand es schade, dass man an den Übernachtungszahlen so wenig ändern kann. Erneut sprach er die in Kandern schon lange gewünschten und noch immer fehlenden Wohnmobilstellplätze an.

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