Zur Finanzierung seines Abschlussfilms startet er eine Crowdfunding-Aktion – auch das eine wichtige Erfahrung fürs spätere Berufsleben: Geld sammeln für Filmprojekte. Für die Dreharbeiten in Offenburg und im Schwarzwald (Produzent: André Pörner) sind 16 Tage angesetzt. Der rund 30-minütige Film soll im Oktober fertig sein. Der Streifen soll dann auch auf DVD und in „special boxes“ für Sponsoren bereit stehen. Später soll er an entsprechenden Festivals gezeigt werden.
„Dark Matter“ ist eine für einen 25-Jährigen überraschend düstere Story. Deren Thematik rund um Vereinsamung stand schon vor Corona fest, passe nun aber bestens in die aktuelle Zeit, spiegele Fragen wider, die sich auch gerade viele junge Menschen stellen. „Es ist wichtiger denn je, so etwas zu erzählen“, erklärt Lay.
Das Besondere an diesem Projekt ist die Art und Weise, wie das Gefühl der Einsamkeit und der Kampf des Protagonisten gegen seine inneren Dämonen künstlerisch aufgearbeitet wird. Dieser durchläuft auch einen äußeren Veränderungsprozess, der unter anderem durch einen professionellen Maskenbildner anschaulich gestaltet wird. Um dem Zuschauer zusätzlich die steigende Hilflosigkeit und aufkommende Panik näher zu bringen und ihn tiefer in die Geschichte zu ziehen, werden bestimmte Stilmittel verwendet. Die Umsetzung hinter der Kamera ist dabei durchaus herausfordernd. Das gewählte analoge Format schaffe einen „roheren Look“ mit Körnung, Bildrauschen und starken Kontrasten. „Perfekt klinisch reine, digitale Bilder würden hier gar nicht passen.“ Dennoch, betont Lay, gebe es ein hoffnungsvolles Ende. „Der Film regt zur Identifikation und zum Nachdenken an.“
Möglichkeiten des analogen Filmens
Das analoge Filmen fasziniert ihn. Seien es alte Klassiker oder die von ihm heiß geliebten Star Wars-Filme: Sie stehen für ihn als gelungene Werke. Lay ist sich sicher: „Der Film, auch der analoge, wird niemals aussterben.“
Sein Film muss gut werden. „Wenn man sich später als Kameramann bewirbt, muss man vor allem ein gutes Portfolio vorlegen können“, erzählt Lay.
Er begeistert sich gleichermaßen für szenische als auch für dokumentarische Filme. Könne man bei ersterem als Kameramann die Bilder wesentlich mitbestimmen, dem Publikum damit die Gefühle der Protagonisten vermitteln, sich quasi mit der Kamera in die Story hineinfühlen und auch der Fantasie Raum geben, so erhalte man bei Doku-Filmen faszinierende Einblicke in ungeahnte Welten.
Der Student hat schon an 15 Filmproduktionen mitgewirkt. Vergangenen Februar war er beispielsweise Kameramann bei einer Dokumentation in Bangladesch über ein indigenes Volk, das im Matriarchat lebt. Versteckt hinter der Kamera waren das für ihn bewegende Eindrücke. Die kann er aber genauso bei einer Film-Doku im heimischen Schwarzwald bekommen, findet Lay.
Nach seinem Abschluss will er neben dem Filmen weiter studieren, vielleicht in Wien. Damit er mit seiner Kamera den Menschen zeigen kann, was hinter den Dingen liegt.
Infos zur Crowdfunding Kampagne unter www.startnext.com/dark-matter-filmprojekt