Kandern Lieblingslösung kostet eine Million

Weiler Zeitung
BiKZ-Sprecher Hanspeter Lais erläutert SPD-Landtagskandidatin Birte Könnecke (beide im Vordergrund) die Probleme der Anwohner mit dem „Chanderli“. Foto: Silke Hartenstein Foto: Weiler Zeitung

Bürgerinitiative „Zukunftsfähige Kandertalbahn“ wirbt bei SPD-Landtagskandidatin Könnecke für ihr Anliegen

Birte Könnecke tritt für den Wahlkreis 48 als Kandidatin der SPD zur Landtagswahl im März 2016 an. Die 45-jährige Amtstierärztin im Ortenaukreis ist seit September 2014 Vorsitzende des SPD-Kreisverbands Breisgau-Hochschwarzwald und seit 2013 im Kreistag Breisgau-Hochschwarzwald. Sie lebt mit ihren drei Söhnen in Sölden und gehört seit über einem Jahr zum Team des SPD-Landtagsabgeordneten Christoph Bayer.

Nach 14 Jahren im Landesparlament tritt der 66-jährige Bayer zur kommenden Landtagswahl nicht mehr an.

Von Silke Hartenstein

Kandern. Seit 20 Jahren protestieren Anwohner des Kanderner Bahnhofs gegen die Belastung mit Ruß und Lärm durch das „Chanderli“, seit drei Jahren setzt sich die Bürgerinitiative Zukunftsfähige Kandertalbahn (BiZK) für Verbesserungen ein.

„Freude bei den Fahrgästen – Belastung für die Anwohner“ lautet die Kernbotschaft des von der BiZK eingerichteten Themenpfads entlang des Böscherzenwegs. Zur Eröffnung des Themenwegs im Juni kamen weder Gemeinderäte noch Vorstandsmitglieder des Kandertalbahnvereins, MdL Bärbl Mielich (Grüne) und MdL Patrick Rapp (CDU) indes waren bereits da. Nun folgte SPD-Landtagskandidatin Birte Könnecke der Einladung von BiZK-Sprecher Hanspeter Lais.

An der mittlerweile 28. Veranstaltung zum Thema nahmen neun Anwohner teil, außerdem vom SPD-Ortsverein die Vorsitzende Elisabeth Kurtenbach-Sepp und Kassenführerin Monika Hurst.

Für Könnecke ist es nicht der erste Besuch einer Bürgerinitiative zu Verkehrsthemen. Unter anderem habe sie sich bereits über die „Beste Lösung“ zum Ausbau der Rheintalbahn informiert, sagte sie im Gespräch mit unserer Zeitung: „Ich finde es ganz wichtig, dass ich die Gemeinden in meinem Wahlkreis kennen- lerne und erfahre, was die Menschen dort bewegt“.

Interessiert verfolgte sie Lais’ und Peter Vollmers Ausführungen und war überrascht von den großen Kohlemengen, die fürs Anfeuern des Dampflokessels benötigt werden – laut Lais 3,5 Tonnen pro Fahrtag.

Forderung nach technischen Verbesserungen und Reduzierung der Fahrtage

Wie Lais betonte, gehe es der BiZK keineswegs um eine Stilllegung der beliebten Museumsbahn, die pro Saison 25 000 Fahrgäste befördere. Vielmehr gehe es um technische Verbesserungen wie Rußfilter, Ölabscheider, den Einsatz hochwertiger Kohle und einer kleineren Dampflok und das Vorerhitzen des Kesselwassers mit immissionsärmeren Energieträgern. Auch eine Begrenzung der Fahrtage brächte Entlastung, so Lais. Allein im Mai 2015 sei das „Chanderli“ an 13 Tagen gefahren.

Ihre Lieblingslösung, die Auslagerung des Lokschuppens ins Christianswuhr, würde laut Schätzung der BiKZ eine Million Euro kosten. Das Land, so Lais, habe bereits eine Förderung in Höhe von 50 Prozent zugesagt, doch im Kanderner Haushalt 2016 seien hierfür erneut keine Mittel eingestellt. Hierzu sagte Kurtenbach-Sepp, das Christianswuhr sei kein einfacher Standort, auch stehe die Möglichkeit einer Reaktivierung der Kandertal-S-Bahn den Auslagerungsplänen im Weg.

Könnecke schlug umfassende Immissionsmessungen vor, um den Forderungen der BiKZ Nachdruck zu verleihen. Hierfür und für eine Reduzierung der Fahrtage, so Lais’ Bitte, solle sie sich im Falle ihrer Wahl bei den zuständigen Landesministerien einsetzen.

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