Kandern Lücken werden geschlossen

Weiler Zeitung
Spatenstich für den Breitbandausbau durch Kandern: (v.l.) Klaus Pfister (Regiodata), Mario Singer (Bürgermeister Malsburg-Marzell), Christian Renkert (Bürgermeister Kandern), Emrah Mirzaoglu (Emrah-Bau), Johannes Müller (Bauleiter Regiodata), Thomas Strütt (Regiodata), Paul Kempf (Landratsamt) und Hanspeter Amann (Bauamtsleiter Stadt Kandern). Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Breitbandausbau: Spatenstich für die beiden Backbone-Leitungen durch Kandern

Der Breitbandausbau im Kandertal nimmt Fahrt auf. Gestern war offizieller Spatenstich für die Verlegung der beiden Backbone-Verbindungen durch die Kernstadt von Kandern in Richtung Sitzenkirch und Malsburg-Marzell. Anlieger dieser Haupttrassen können sich jetzt noch günstig einen Hausanschluss legen lassen.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. „Das ist für uns eine immens wichtige Infrastrukturmaßnahme. Wir sind für jeden Meter dankbar“, erklärte gestern Bürgermeister Christian Renkert, der nun hofft, dass die Arbeiten zügig vorangehen. Im Mai sollen sie abgeschlossen sein.

Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung im Landkreis Lörrach, konnte mitteilen, dass die Backbone-Verbindung entlang der Kandertalbahntrasse bis auf ein paar abschließende Maßnahmen steht. Daran schließen sich ab dem Bahnhof die beiden Leitungstrassen durch Kandern an, die mit schon vorhandenen Leerrohren an den jeweiligen Ortsausgängen in Richtung Sitzenkirch und Malsburg-Marzell verbunden werden.

Acht Kilometer Strecke allein in Kandern

Mit Hausanschlüssen kommen in der Kernstadt durch diese Maßnahme gut acht Kilometer Strecke zusammen, deren Herstellungskosten Kempf mit rund 1,5 Millionen Euro beziffert. Weitere 2,3 Millionen Euro hat die Verlegung des Breitbandkabels entlang der 13 Kilometer langen Bahntrasse gekostet, und für den Ausbau in und nach Malsburg-Marzell rechnet Kempf mit weiteren 2,5 Millionen Euro an Kosten. Diese drei Baumaßnahmen werden bald gleichzeitig von mehreren Baufirmen ausgeführt. Das Land übernimmt die Hälfte der Kosten.

Die 200 Anlieger entlang der Kanderner Haupttrassen, sowohl Mieter als auch Eigentümer, wurden informiert. 60 Prozent von ihnen haben sich bereits für einen Hausanschluss entschieden. Das sei nicht schlecht für eine eher städtische Region, wo die Not nicht so groß sei, so Kempf, „könnte aber noch besser sein“.

Mit einer deutlich höheren Quote rechnet Mario Singer, Bürgermeister von Malsburg-Marzell, für seine Gemeinde, wo der Ausbau bald von der Passhöhe Lipple aus beginnt, um in den höheren Regionen noch das warme Wetter nutzen zu können. Von Kandern her liegen bereits Leerrohre bis zur Farbenfabrik bei der Bruckmatt. Bis dorthin will man sich von Malsburg-Marzell aus nach unten vorarbeiten.

Derweil gilt in Kandern: Verträge können abgeschlossen werden, so lange der Bagger noch nicht am eigenen Haus vorbeigerollt ist. Darauf wies gestern Planer Klaus Pfister von der Firma „regiodata“ hin, der die Hausanschlüsse koordiniert. Wer diese Chance verpasst, wird im Nachhinein wohl mehr Geld bezahlen müssen als die angebotenen 600 Euro netto. Noch Unentschlossenen sollten sich deshalb schnell entscheiden, so der Rat.

Nach der Bahnhofstraße geht es demnächst weiter in der Waldeckstraße, wo sich die Anwohner für die Bauzeit Tempo 30 wünschen, wie Renkert berichtete. Emrah Mirzaoglu von der Firma Emrah-Bau will diese Möglichkeit vom Landratsamt abklären lassen.

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