Kandern Macke-Werk mit Osterei

Alisa Eßlinger
Schüler verschönern das Stadtbild mit dem Motiv „Gartenrestaurant“ von August Macke als Vorlage. Foto: Alisa Eßlinger

Kunstprojekt: Schüler tragen mit riesigem Wandgemälde zur Stadtverschönerung bei.

Kandern - Mit Acrylfarbe ausgestattet stehen Schüler auf dem Gerüst an der Wand der Tanzschule in Kandern. Inhaber Volker Mandau hatte die Idee die Marktplatz-Gasse in der Innenstadt aufzuhübschen, und die Schüler der August-Macke-Schule leisten dazu ihren Beitrag. Entstehen soll das Bild „Gartenrestaurant“ von August Macke.

„Das Bild von 1912 ist eine Vorlage, aber die Kinder dürfen sich Freiheiten herausnehmen“, erzählt Kunstlehrer Mike Pelt. Jedes Kind habe eine individuelle Auffassung von Farbe und eine andere Pinselführung, das soll sich in dem Bild widerspiegeln. „Wenn man es so sieht, haben wir zwölf Einzelgemälde, die zu einem Ganzen werden“, überlegt der Kunstlehrer.

Passanten werden zum Betrachten animiert

Auch wenn die Schüler zaghaft mit dem Experimentieren seien, sich mehr ans Original halten als wild drauf los zu malen, gibt es eine interessante Abweichung: Im Bild ist ein Osterei versteckt! Dieser Umstand soll dazu anhalten, das Werk länger zu betrachten und die Feinheiten zu erkennen. „Ich bin gespannt, ob jemand das Osterei findet“, sagt Pelt.

Die für das Projekt ausgewählten Schüler haben größtenteils das Profilfach Kunst belegt, mit Ausnahme von vier Teilnehmern, die noch in der siebten Klasse sind. Pelt hat sich für Schüler entschieden, bei denen er ein gewisses Potenzial für die Aufgabe sah. Es sind Siebt-, Acht- und Neuntklässler.

„Das Projekt ist der erste Fußabdruck als Künstler. Es ist eine wahnsinnige Auszeichnung für die Kinder bei dieser Aktion mitzumachen“, meint Pelt. Das Bild soll nämlich in die Touristen-Attraktion „Macke-Rundweg“ integriert werden.

Außerdem würden die Jugendlichen viel lernen, etwa Gruppendynamik und Selbstständigkeit, Entscheidungsfindung bei der Wahl der Farbe sowie Selbstsicherheit und am Ende Stolz.

„Top motiviert und verfressen“

Über die Arbeitsmoral seiner Schüler kann Pelt nicht klagen: „Sie sind alle top motiviert und verfressen.“ Letzteres liegt daran, dass die Schüler von der Nachbarschaft mit Kuchen und anderen Leckereien versorgt werden. Das zeigt auch: Die Anwohner nehmen das Projekt gut auf. Passanten bleiben stehen und zeigen sich interessiert. Die Meinungen seien durchweg positiv.

Die Entscheidung für das Macke-Bild „Gartenrestaurant“ trafen die Kunstlehrer Julia Wolfer und Mike Pelt. „Die Szene spielt draußen im Garten und in dem Gemälde ist überall Bewegung drin. Jeder Schüler sollte einen interessanten Ausschnitt bekommen“, erklärt Pelt.

Das Wandgemälde wird 4,50 auf 3,24 Meter groß und besteht aus knapp 2000 Einzelrastern. Die Rastergrundlage zeichneten die Lehrer vor. „Ein Raster verzeiht nichts“, weiß Michael Koschmieder. Der Kunstlehrer in Rente sprang für Wolfer ein. Er findet es toll, bei dem Projekt involviert zu sein.

Am Dienstag hatten die Schüler mit den eigentlichen Malarbeiten begonnen. Im Laufe des heutigen Freitags sollte das fertige Werk zu bewundern sein.

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