Kandern „Man muss für eine Idee brennen“

Siegfried Feuchter
Karlfrieder Berger, seit 45 Jahren ehrenamtlich in Holzen stark engagiert, ist für sein verdienstvolles Wirken mit der Landesehrennadel ausgezeichnet worden. Foto: Siegfried Feuchter

Portrait: Karlfrieder Berger aus Holzen engagiert sich seit 45 Jahren ehrenamtlich / Landesehrennadel

Einsatz für sein Dorf und das Gemeinschaftsleben ist für Karlfrieder Berger (62) seit mehr als vier Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit. Der langjährige Vereinsvorsitzende, Feuerwehrmann und Ortschaftsrat war „total überrascht“, als der Holzener Ortsvorsteher Willi Weiß ihn beim Sommerkonzert des Gesangvereins auf die Bühne bat und ihm für sein Wirken die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg überreichte.

Von Siegfried Feuchter

Kandern-Holzen. Bescheiden und bodenständig, wie er ist, sagt Karlfrieder Berger zu seiner besonderen Ehrung: „Auch andere setzen sich für das Dorf ein und hätten diese Auszeichnung ebenso verdient.“ Doch der 62-Jährige, der sich vor elf Jahren selbstständig gemacht hat und in Holzen eine kleine Schreinerei betreibt, spezialisiert auf Massivholzbau und Innenausbau, engagiert sich seit rund 45 Jahren auf verschiedenen Ebenen für seinen Heimatort. Seine Maxime: „Man muss sich für das Dorf einsetzen und dies künftigen Generationen vorleben.“ Und das macht Berger in vorbildlicher Weise.

Schon mit 14 Jahren ging er zur Jugendfeuerwehr und wechselte später für Jahrzehnte in die Aktivmannschaft. Parallel dazu spielte er zehn Jahre Fußball beim SV Wollbach, war zwei Jahre Jugendtrainer und begann bereits mit 16 Jahren im Holzener Gesangverein zu singen. Was er bis heute tut.

Darüber hinaus übernahm Karlfrieder Berger schon in jungen Jahren Verantwortung. 40 Jahre gehörte er dem Vorstand des Gesangvereins an, zunächst als Beisitzer, dann sechs Jahre als stellvertretender Vorsitzender und schließlich zwölf Jahre als Vorsitzender. Erst im vergangenen Jahr gab er aus beruflichen Gründen den Vorsitz ab, seither ist er „gewöhnlicher Sänger ohne Verantwortung“.

Die Zukunft des Gesangvereins im Blick

Dem vierfachen Familienvater und Großvater von sechs Enkeln, der die Familie als sein größtes Hobby bezeichnet, war es immer ein Anliegen, die Zukunft des Gesangvereins zu sichern. Sein Bruder Rainer Berger hatte zuvor 23 Jahre lang den „Liederkranz“ mit viel Umsicht geführt und die Weichen gestellt.

Unter der Ägide von Karlfrieder Berger, der auf diesem Fundament aufbaute und immer um ein Wir-Gefühl bemüht ist, wuchs der Verein: Es gelang ihm, über einen Projektchor und über den Kinderchor neue Sängerinnen und Sänger zu gewinnen. „Man muss für eine Idee brennen und dies vorleben, dann kann man Leute begeistern und mitnehmen“, lautet seine Überzeugung. Und er freut sich über den guten Zusammenhalt und den funktionierenden Gemeinschaftsgeist sowohl im Verein als auch in Holzen insgesamt.

Als Kommunalpolitiker gehörte er zehn Jahre dem Ortschaftsrat an und brachte seine Erfahrungen und Ideen in das Gremium ein.

Doch damit nicht genug: Karlfrieder Berger ist ein Mann, der immer mit anpackt und zur Stelle ist, wenn tatkräftige Hilfe benötigt wird. So gehörte er unter anderem zusammen mit Frank Weiß, Dieter Hollenwäger und Peter Zuberer zu den treibenden Kräften, als es galt, den Spielplatz zu erneuern. Und das in der Eigeninitiative, für die Ortsvorsteher Willi Weiß immer wirbt. „Wenn der Einsatz Früchte trägt, dann freut das einen. Das macht das dörfliche Zusammenleben aus“, sagt Berger und fügt hinzu: „Es liegt immer an Personen, ob etwas funktioniert. Von allein geht nichts.“

Er hatte auch einige Jahre im Sommer zusammen mit Yvonne Weiß ein Ferienprogramm in Holzen initiiert und zum Abschluss einen Sport- und Spieltag veranstaltet. Und schon manche Stunden hat der 62-Jährige für das neue Projekt Dorfmitte Holzen zugebracht, sei es als ehrenamtlich tätiger Handwerker oder als Mitglied des Aufsichtsrats. Denn Karlfrieder Berger ist überzeugt von dem Vorhaben, aus der ehemaligen Akademie einen Mittelpunkt für seinen Ort zu schaffen.

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