Ermittelt wurde auch der Gebäudezustand. Das Bewertungsspektrum reicht dabei von Stufe 1 (keine oder leichte Mängel) bis zu Stufe 4 (Schwerwiegende Mängel/Erhalt fraglich). Im Hauptort Kandern weisen von 584 aufgenommenen Gebäuden vier schwerwiegende Mängel auf, das entspricht 0,7 Prozent. Erkennbare Mängel wiesen 419 Gebäude (71,7 Prozent) auf. Insgesamt weisen laut Kizler etwa 20 Prozent der Gebäude im Kernort starke bis schwerwiegende Mängel auf.
In den Ortsteilen ist die Situation ähnlich. In Feuerbach etwa weisen von 336 Gebäuden 73 Prozent bereits erkennbare Mängel auf. Im Ortsteil Holzen sind es 65 Prozent (287 von 443 Gebäuden), in Riedlingen 68 Prozent (287 von 424), in Sitzenkirch 70 Prozent (174 von 247 Gebäuden). Im Ortsteil Tannenkirch weist mit 51 Prozent noch immer gut die Hälfte der 908 Gebäude erkennbare Mängel auf. In Wollbach sind es dann wiederum 67 Prozent der 1170 Gebäude, die sichtbare Mängel aufweisen. Insgesamt wurden 59 Baulücken mit einer Fläche von fünf Hektar ermittelt.
Liste von Projekten
Aus dieser Bestandsaufnahme heraus wurden 14 Gebäude zur Wohnraummodernisierung ausgewählt. Hinzu kommen sieben Umnutzungen von ehemals landwirtschaftlich genutzten Gebäuden. Insgesamt beträgt die mögliche Fördersumme 3,01 Millionen Euro. Die Fördersumme, die sich aus den kommunalen Projekten ergibt, beläuft sich auf 1,48 Millionen Euro, die der privaten Maßnahmen auf 1,52 Millionen Euro. Neben zwei Beratungsprojekten sind sechs kommunale und 13 private Baumaßnahmen konkret geplant, für die es eine Förderung geben könnte.
Fragen und Anmerkungen
Günter Lenke (SPD) fragte, warum unter den Projekten, die für eine mögliche Förderung in Betracht gezogen wurden, auch viele nicht in Betracht gezogen wurden, die auf der Vorschlagsliste des Gemeinderats noch vermerkt worden waren. Bürgermeisterin Simone Penner sagte dazu, dass bei vielen Projekten, die ursprünglich vorgeschlagen wurden, die planerischen Grundlagen fehlen würden.
Andrea Schammler (Grüne) wies ebenfalls darauf hin, dass Projekte, bei denen der Gemeinderat sich eine Förderung gewünscht habe, nicht in der Liste auftauchen würden. Bernd Brohammer (Grüne) sah ebenfalls noch Diskussionsbedarf bei der Projektliste. Penner verwies darauf, dass nur über das Stellen des Antrags auf Aufnahme in das ELR abgestimmt werde, nicht über konkrete Förderanträge. Kizler unterstrich diese Aussage der Bürgermeisterin.
Gabriele Weber (SPD) begrüßte die Planungen und das Stellen des Antrags. Förderwürdige Projekte, die momentan wegen fehlender Grundlagen nicht berücksichtigt werden könnten, würden ja deswegen nicht in Vergessenheit geraten, gab sie zu bedenken.