Nicht so gut weg kam bei dem Revierförster der typische „Markgräfler Waldbesitzer“. Denn der sei schon damit zufrieden, den Wald zu besitzen, etwas damit anfangen würde er nicht, brachte Dickele mit einem Schmunzeln seine Kritik an. Die Gruppe befand sich zu diesem Zeitpunkt mitten auf einem Waldweg mit Privatwald auf der einen und Stadtwald auf der anderen Seite. Tatsächlich hatte der Stadtwald zwar weniger, aber dafür die stattlicheren Bäume aufzuweisen.
Der Forstexperte betonte die Funktion des Waldes als Wirtschaftsraum mit durchschnittlich 370 Festmetern Holz pro Hektar. Ein dichterer Bewuchs bringe nicht viel, sei bei Schadensereignissen sogar anfälliger, plädierte Dickele für eine nachhaltige Bewirtschaftung. Das Ziel seien schön gewachsene Stämme mit guter Holzstruktur, machte er deutlich. Dem Naturschutz werde durch Totholzgruppen und ausgewiesene Waldrefugien Rechnung getragen.
Worüber ein Förster ins Schwärmen gerät
Und was bringt einen Förster zum Schwärmen? Bei Dickele sind es die 200 Jahre alten Eichen im Einig-Wald bei Holzen – er spricht von der „Champions League“ unter den Bäumen. Fünf bis sechs Förstergenerationen haben sie gehegt und gepflegt, über Jahrzehnte blieben sie unangetastet. Doch irgendwann war es an der Zeit, mit der Vermarktung zu beginnen. 150 000 Euro brachte ein Hektar des Eichenwalds der Stadt ein. Das seien immerhin noch 720 Euro pro Hektar und Jahr, hat Dickele spaßeshalber ausgerechnet. Preise, die man nur mit überdurchschnittlicher Qualität erzielen könne.
Kann Kandern von den aktuell hohen Holzpreisen profitieren? „Bald“, meint der Forstexperte. „Gegen Ende des Sommers werden sie uns das Holz aus den Händen reißen“, ist er überzeugt. Allerdings dürfe der Preis auch nicht zu hoch steigen, sonst sähen sich die Käufer andernorts um.