Kandern Mit mehr Erziehern mehr Möglichkeiten

Jennifer Ningel und Arwen Stock
Vertreter der Stadt, das Kindergartenteam und Eltern Foto: Jennifer Ningel

Aufgrund des Fachkräftemangels kann der städtische Kindergarten Kandern nicht sein komplettes Potenzial ausschöpfen. Dies betrifft die Gruppenanzahl ebenso wie die Betreuungszeiten. Die Öffnungszeiten sorgen bei einigen Betroffenen für Unmut.

Der städtische Kindergarten Kandern hat trotz reduzierter Gruppenstärken ein Personalproblem. Die aktuelle Situation des Kindergartens und dessen Angebote haben bei einem Pressegespräch Kanderns Bürgermeisterin Simone Penner, Anne Gutjahr, Leiterin des Kindergartens, und Janina Munz, Elternbeirätin der „Fröschegruppe“, beleuchtet.

Es fehlt an Personal

Momentan betreuen die Erzieherinnen und Erzieher insgesamt 120 Kinder und zehn Krippenkinder, sowohl am Standort an der Ochsengasse als auch im Gebäude an der Karl-Berner-Straße, erklärte Gutjahr. Hätten sie mehr Personal, könnten weitere Gruppen geöffnet und somit mehr Kinder betreut werden, wurde bei den Gespräch deutlich.

Die Bürgermeisterin räumte ein, dass es aufgrund des Mindestpersonalschlüssels zu Einschränkungen im Betrieb kommt. So wurden unter anderem die Eltern gebeten, die Betreuungszeiten ihrer Kinder zu überdenken. Elternbeirätin Munz ergänzte, dass die reduzierten Öffnungszeiten schon vorher möglich gewesen wären.

Mit Imagefilm werben

Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, versuchen Stadt und Kindergarten alle Wege zu beschreiten, um für den Kindergarten zu werben, sagte Penner. So wurde unter anderem ein Imagefilm erstellt. Mit diesem soll auch an Schulen gegangen werden, um Auszubildende oder Personen, die noch ein Anerkennungspraktikum benötigen, zu gewinnen, beschrieb Gutjahr. Bei der Wohnungssuche wird die Stadt laut Bürgermeisterin Interessierte unterstützen, falls diese zum Beispiel aus Hamburg kommen.

Unter anderem durch die reduzierte Gruppenstärke wollen die Verantwortlichen sicherstellen, dass das Wohlbefinden oberste Priorität hat. Klare Aussage: Der Kindergarten solle nicht nur eine „Aufbewahrungsmöglichkeit“ bieten.

Teiloffenes Konzept

Vielmehr setzt der Kindergarten auf ein teiloffenes Konzept, das verschiedene Bildungsbereiche beinhaltet. So gibt es einen Bewegungsraum, ein Atelier sowie die Räume „Bauen/Konstruktion“, „Forschen/Experimentieren“ und „Rollenspiel/Theater“. Die Kinder haben die Möglichkeit, zwischen den Räumen zu wechseln, sind aber einer Stammgruppe zugeordnet. Die Erzieher orientieren sich pädagogisch meistens in den Räumen ihrer Gruppen.

Erzieher in Teilzeit?

Das Problem eingeschränkter Öffnungszeiten treibt Stadt und Kindergarten schon länger um: Auf den wegen Krankheit abgesagten Pressetermin zum Fachkräftemangel im vergangen Jahr folgte in der Gemeinderatssitzung am 23. Januar eine Bürgerfrage: Er sei mittlerweile Kindergarten-Ersatz im Nebenberuf, meldete sich ein Kanderner Opa zu Wort. So fragte er, wie lange im Kindergarten noch die neuen Öffnungszeiten gefahren würden?

Auf Nachfrage unserer Zeitung konkretisierte der Kanderner, dass es aktuell an zwei Tagen in der Woche Notgruppen gibt, und alle Eltern darum gebeten wurden, die Kinder wenn möglich zuhause zu betreuen. An zwei von fünf Kindergartentagen würde sein Enkel deshalb nicht in die Einrichtung gehen und er einspringen. An den anderen Tagen besuche der Enkel die Kita bis 12.30 Uhr. Das sei schon länger so – bei krankem Personal reduziere sich die Besuchszeit weiter, lieferte er einen Eindruck aus Nutzerperspektive.

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