Das raffinierte Spiel der Klangfarben und Rhythmen setzte das Orchester so suggestiv um, dass der Zuhörer aus dem Staunen nicht heraus kam. Mal rieben sich die Harmonien, mal wurde es ausgesprochen melodisch und suggestiv – satte Crescendi des Gesamtorchesters wechselten sich ab mit meditativen Momenten.
Mit Jon Lords eingängigerem „Concerto for Group and Orchestra“, einem sinfonischen Werk für Orchester und Rockband im Stil der Hardrockband Deep Purple, ging es weiter. Fortschreitend vom ersten Satz im Stil eines Concerto grosso bis zur Verschmelzung von Orchester und Band im letzten Satz schufen die Musiker eine stimmige, groovende Symbiose aus Klassik und Rock.
Dazu trug die Rockband mit drei Mitgliedern aus den Reihen des Musikvereins erheblich bei. Bernd Müller faszinierte mit heißen Soli auf der E-Gitarre, als Gesangssolist und im Duett mit Gastsängerin Wanda Grütter, Bassist Joachim Goelke schuf die rockende Basis und Drummer Dominik Heieck legte im dritten Satz ein treibendes, sich beschleunigendes Solo hin.
Dazu kam mit Sebastian Röser ein Musiker, der wie einst Jon Lord an der „Hammondorgel“ das Publikum verzauberte. Zum Schluss gab es lang anhaltende stehende Ovationen. Einen Tag später wurde das Jahreskonzert erstmals wiederholt – und wieder war die Halle ausverkauft.