Kandern Nach 47 Jahren schließen sich die Tore

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Jürgen Weber löst seinen renommierten Handwerksbetrieb Weber Heizungs- und Sanitärtechnik zum Monatsende auf. Foto: sif

Am 31. März ist Schluss: Die Handwerksfirma Weber Heizungs- und Sanitärtechnik wird aufgelöst.

Jürgen Weber, Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister sowie Inhaber der kleinen, leistungsfähigen und prosperierenden Firma, hat sich trotz starker Auftragslage zu diesem Schritt entschlossen, weil er zum einen keinen Nachfolger hat, zum anderen dem Handwerk der Fachkräftemangel sowie die Lieferengpässe stark zusetzen. Hinzu kommt, wie der in diesem Jahr 60 Jahre alt werdende Geschäftsmann sagt, eine glückliche Fügung.

Eine glückliche Fügung ermöglichte den Verkauf

Denn Maik Lenke, Inhaber der Kanderner Firma „MLDREI“, Möbel, Küchen, Raumkonzepte, wird das gesamte Anwesen im Käppele 19, also Werkstatträume mit 400 Quadratmetern und Sozialräumen sowie das angegliederte Wohnhaus, übernehmen.

1976 hatte Helmut Weber die Heizungsbaufirma in der Schwarzwaldstraße 6 gegründet, ehe er sich 1984 im Käppele 19 mit einer neuen Werkstatt niederließ. Sein Sohn Jürgen trat 1985 mit 22 Jahren als gelernter Heizungsfachmann in die elterliche Firma ein, die durch Qualitätsarbeit einen guten Ruf genoss und ihren Kundenstamm nach und nach vergrößerte. Jürgen Weber besuchte 1988 die Meisterschule und machte ein Jahr später erfolgreich den Abschluss als Zentralheizungs- und Lüftungsbaumeister, ehe er am 1. Januar 1996 den Betrieb übernahm und ihn mit neuen Ideen ausbaute. 1996 wurde auch noch ein Wohnhaus neben der Werkstatt errichtet. Drei bis vier Gesellen sowie immer wieder Auszubildende und eine Bürokraft komplettierten das Team, wobei sich der Firmenchef über langjährige Mitarbeiter freuen konnte. Das Büro des Handwerkbetiebs leitet beispielsweise seit 25 Jahren seine Schwester Sabine Schleith.

Nicht nur mit dem Einbau neuer, umweltgrechter Heizungen hat sich die Firma Weber einen Namen gemacht, geschätzt wurden auch kundenfreundlicher Service, fachmännische Beratung und der Kundendienst. „Die Gerätetechnik ist immer komplizierter und arbeitsintensiver geworden“, sagt Jürgen Weber mit dem Hinweis auf ständig notwendige Fortbildungen. Wenngleich die Heizungstechnik Schwerpunkt der Firmentätigkeit bildete, so war die Sanitärtechnik mit dem Einbau moderner Bäder und kompletten Badsanierungen ein zweites Standbein. Auch der Einsatz erneuerbarer Energien und die Installation von Solar-Wärmeanlagen gehörten zum breitgefächerten Spektrum des Handwerksunternehmens.

Alle Mitarbeiter haben eine Stelle gefunden

Der Kundenstamm von Weber Heizungs- und Sanitärtechnik beschränkte sich nicht nur auf den Raum Kandern, sondern erstreckte sich auf einen Umkreis von 30 Kilometern. 800 Kunden hat Jürgen Weber angeschrieben, um sie über die bevorstehende Betriebsauflösung zu informieren. Während die Mitarbeiter problemlos in anderen Firmen einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben, hofft Weber, dass örtliche Heizungstechnikfirmen auch seine Kunden übernehmen.

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