Kandern Nachspiel zur Großbaustelle

Weiler Zeitung
Fünf Jahre lang war halb Kandern eine Großbaustelle. Hier ein Foto aus der Anfangszeit in Februar 2010.    Foto: Tim Nagengast Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Ausschreibung zur Beseitigung von Baumängeln bei Hochwasserschutz

Lange hatte man nichts mehr gehört von der einstigen Großbaustelle für den Hochwasserschutz in Kandern und dem Rechtsstreit der Stadt mit der Firma Schmidt aus Bernau. Doch die Angelegenheit ist noch nicht ausgestanden, wie jetzt ein Nachspiel im Gemeinderat zeigte.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Fünf Jahre lang wurde die halbe Kernstadt umgegraben und auf den Kopf gestellt, bevor Ende Juli 2015 schließlich die Einweihung des Hochwasserschutzes gefeiert werden konnte.

Die erste Bewährungsprobe hatte das Großprojekt bereits zwei Jahre zuvor – bei einem Hochwasser im Juni 2013 – bestanden. Die Kernstadt von Kandern ist seither gerüstet für ein Hochwasser, wie es im Durchschnitt nur alle 100 Jahre einmal vorkommt.

Begleitet wurde die Baustelle schon früh von Rechtsstreitigkeiten mit besagter Baufirma, die mit dem Einweihungsfest noch nicht erledigt waren – noch lange nicht, wie sich jetzt zeigt.

Mit Beendigung der Baumaßnahme „Hochwasserschutz an der Kander“ hatte die Firma Weiß als Drittbüro auf Veranlassung der Stadt die festgestellten Mängel dokumentiert. Diese wurden bis heute nicht behoben, wie nun zu erfahren war. Schon bei der damaligen Schlussrechnung wurde für die ausstehende Mängelbeseitigung ein Abzug vorgenommen.

Jetzt will die Stadt die Beseitigung der Baumängel selbst in die Hand nehmen – zumindest dort, wo diese für die Dauerhaftigkeit des Bauwerks relevant sind. Denn bis Ende des Jahres stehen dafür noch einmal Fördergelder in Aussicht.

In Abstimmung mit dem Fördergeber will man nun festlegen, welche Mängel zu beseitigen sind. Das Büro Weiß soll ein entsprechendes Leistungsverzeichnis anfertigen als Grundlage für eine beschränkte Ausschreibung. Da die Schlussrechnung bis Ende des Jahres vorliegen muss, soll das Prozedere bereits im März beginnen.

Bauamtsleiter Hanspeter Amann sprach von einem komplexen Verfahren. Das Büro Weiß, so der Beschluss, soll nun mit den Ingenieurleistungen für die Beseitigung der Mängel an der Hochwasserschutzmaßnahme beauftragt werden.

„Wenn dieser Dauerbrenner noch in diesem Jahr zu Ende gebracht wird, dann ist das richtig“, sprach Gabriele Weber ein Schlusswort.

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