Kandern Neubau „nicht in dieser Größe“

Weiler Zeitung
Das alte Bauernhaus soll Platz machen für ein Mehrfamilienhaus. Viele wünschen sich, dass im Zuge einer Neubebauung der Bürgersteig, der bisher hier endet, weitergebaut wird. Foto: Schütz Foto: Weiler Zeitung

Unterschriftenaktion: Bürgerinitiative gegen Mehrfamilienhaus

Kandern-Wollbach (jut). Ein geplantes Mehrfamilienhaus mit zwölf Wohnungen an der Nebenauer Straße schlägt Wellen in Wollbach. Bei der Ortschaftsratsitzung waren 14 Bürger zugegen, die sich mit Anwohnern zur „IG Dorfverdichtung mit Augenmaß“ zusammengeschlossen haben.

Für die IG übergab Norbert Ettner eine Liste mit 49 Unterschriften. Die Unterzeichner sind gegen die Pläne für ein großes Mehrfamilienwohnhaus, die im Ortschaftsrat am 19. Juni vorgestellt wurden. „Das Haus wäre das größte Gebäude in Wollbach und damit viel zu massiv“, kritisierte Ettner. „Wir wünschen uns eine Reduzierung der Ausmaße“, wandte er sich an Ortsvorsteher Max Sütterlin. Der Ortschaftsrat war am 19. Juni der Ansicht, dass sich der Neubau trotz der Größe in das Dorfbild einfügen würde. Einzig Elisabeth Kurtenbach-Sepp hatte damals Kritik geäußert.

Der Vorwurf von Ettner und seiner Frau Anne an den Ortschaftsrat lautete, dass im Vorfeld der Ortschaftsratsitzung nicht auf die Brisanz der Neubaupläne hingewiesen wurde und die meisten Anrainer aus der Zeitung erfuhren, was an der Nebenauer Straße geplant ist.

Sütterlin stellte zutreffend fest, dass der Tagesordnungspunkt im Amtsblatt angekündigt worden war. Jeder Bürger sei in den Sitzungen willkommen, bemerkte er. Sütterlin sagte aber auch zu, dass die Pläne für eine bereits anstehende, zweite Version der Bauvoranfrage im Rathaus zur Einsicht für die Bürger ausgelegt werden. Ein Datum dafür steht noch nicht fest.

Bei einem Bauvorhaben werden offiziell nur die direkten Angrenzer verständigt. Im Fall der Nebenauer Straße sind es zwei Privatangrenzer, die übrigens bereits Einspruch gegen die Neubaupläne erhoben haben. Der dritte Anrainer ist pikanterweise die Stadt Kandern, der der Graben und eine Grünfläche vor dem Anwesen gehören. Hier kommen die geplanten Parkplätze ins Spiel. Diese nämlich würden sich bis an den Straßenrand ziehen.

„Eine Verlängerung des Gehwegs, der bei der Nebenauer Straße 15 endet und der die viel befahrene Straße sicherer machen würde, wäre dann nicht möglich“, lautete der Vorwurf von Anne Ettner. Die Verlängerung des Gehwegs sei übrigens in einer Ortschaftsratsitzung unter Sütterlins Vorgänger Erich Greßlin zugesagt worden, hieß es.

Für den Steinbüchsle-Graben als offen fließendes Gewässer solle im Übrigen der Fünf-Meter-Abstand zu einer Neubebauung und keine Ausnahmeregelung gelten, auch „weil dort Salamander und andere Tiere ein Refugium haben“, war die Meinung der Zuhörer.

Sütterlin ließ alle Einwände und auch Vorschläge protokollieren und versprach, den Hinweisen nachzugehen und die Unterschriftenliste samt Protokoll der Verwaltung im Rathaus vorzulegen. Er betonte aber noch einmal, dass er – „wie auch Teile der Bevölkerung“ – ein Mehrfamilienhaus, das älteren Wollbachern die Möglichkeit zu altersgerechtem Wohnen böte, positiv sehe. „Aber nicht in dieser Größenordnung“, konterte Ettner.

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