Kandern Neue Gräber in Gärtnerhand

Weiler Zeitung
Bei der Einweihung des neuen Gräberfelds: (v. l.) die Pfarrer Christian Mack und Josef Dorbath, Thorsten Baege (Genossenschaft Friedhofsgärtner), Bürgermeister Christian Renkert und (ganz rechts) Gerhard Hugenschmidt. Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Bestattung: Kanderner Friedhof mit erweitertem Angebot / Professionelle Grabpflege

Gärtnergepflegte Gräberfelder gelten als zeitgemäß. Denn sie bieten weiter entfernt wohnenden Angehörigen eine Gedenkstätte, ohne dass diese sich um die Grabpflege kümmern müssen. Auch in Kandern wird diese Bestattungsform jetzt angeboten. Die neue Anlage des Fachbetriebs Gartenbau Hugenschmidt wurde gestern auf dem Friedhof eingeweiht und gesegnet.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. „Im Gemeinderat wurde das Thema Erinnerungskultur ausgiebig diskutiert“, erklärte Bürgermeister Christian Renkert, der die Gäste begrüßte. Schließlich habe man sich darauf geeinigt, ein Konzept mit Dauergrabpflege als Variante auszuprobieren – zunächst in Kandern, später in den Ortsteilen. Aber auch in Kandern sei noch Platz für eine Erweiterung, falls das neue Konzept gut ankomme, bemerkte Renkert. Er bedankte sich bei Rolf Dörflinger für die beiden zentralen Granitstelen auf dem neuen Gräberfeld, die dieser gespendet hatte.

Für die Umsetzung des Konzepts hat die Stadt den Weg der Kooperation mit der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner gewählt. Das Gräberfeld wurde in den vergangenen Wochen vom Meisterbetrieb Friedhofspflege und Gartenbau Hugenschmidt aus Bad Bellingen gestaltet. Das Unternehmen hat dafür 35 000 Euro in die Hand genommen und ist fortan Betreiber der Anlage.

Thorsten Baege, geschäftsführender Vorstand der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner, war zur Eröffnung extra aus Karlsruhe gekommen. Er wies darauf hin, dass auf dem neuen Gräberfeld sowohl Urnen- als auch Sargbestattungen möglich sind. Die Pflege sei dabei durch die Gärtnereien gesichert. Die neue Anlage auf dem Friedhof in Kandern bietet Platz für 180 Bestattungen. Baege sprach von einem „schönen Ort der Andacht und der Trauer“.

Pfarrer Christian Mack berichtete von seinen Erfahrungen aus Steinen, wo diese Bestattungsform schon vor ein paar Jahren eingeführt wurde. „Ich habe gemerkt, wie erleichtert viele ältere Menschen waren über das Angebot.“ Als Alternative zu einer normalen oder einen anonymen Bestattung hatten offenbar viele genau auf so ein Konzept gewartet.

Auch sein katholischer Kollege Josef Dorbath hielt das neue Gräberfeld für eine „für unsere mobile Zeit sehr gute Lösung“. „Die Bestattungskultur, das Gedenken an die Vorfahren, macht den Menschen aus, unterscheidet ihn von Tieren“, sagte der Pfarrer, bevor er ein Segensgebet sprach und die Segnung des neuen Gräberfelds vornahm.

Gerhard Hugenschmidt, Inhaber des gleichnamigen Gartenbaubetriebs, wies auf den ganz eigenen Pflanzplan seines Betriebs hin, erstellt durch Mitarbeiterin Vanessa Schmiedlin. „Wir haben viele blühende Pflanzen verwendet, die auch für Insekten Nahrung bieten“, sagte er. Eine Eigenkreation des Betriebs, das Bruchkraut, wurde entlang der Mauer gepflanzt.

„Wer einen Namen im Leben hatte, hat auch im Tod einen verdient“, machte sich auch Hugenschmidt Gedanken zu der neuen Bestattungsform.

Sargbestattungen: Reihengrab (25 Jahre), immergrün gestaltet: 5350 Euro; Reihengrab (25 Jahre) mit Blumenbeet: 6675 Euro.

Urnenbeisetzungen: Wahl- oder Reihengrab (15 Jahre) immergrün: 2145 Euro; Wahl- oder Reihengrab (15 Jahre) mit Blumenbeet: 2805 Euro.

Beisetzung am Baum im Urnenhain (15 Jahre) inklusive Steinstelen-Beschriftung, immergrün gestaltet: 2025 Euro; Reihengrab an der Mauer (15 Jahre) inklusive Beschriftung, immergrün: 2025 Euro.

 Das gärtnergepflegte Grabfeld ist ein Angebot der Stadt Kandern (Tel. 07626/899-0) und der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner (Tel. 07635/2761). Weitere Informationen auch im Internet unter: www.dauergrabpflege-baden.de.

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