Kandern Rainer Homberger neuer Obmann für den Weinbau

Weiler Zeitung
Eine Vogelabwehr ist in den Tannenkircher Weinbergen seit ein paar Jahren wegen des früheren Lesebeginns nicht mehr nötig. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Herbstversammlung: Andreas Gräßlin bleibt Stellvertreter / Volksbegehren bereitet Kopfzerbrechen

Kandern-Tannenkirch (jut). In Tannenkirch stand die traditionelle Herbstversammlung im Terminkalender. Dabei stellte der „altgediente Ortsobmann Markus Höferlin seinen Posten zur Verfügung“, wie Ortsvorsteher Fritz Höferlin mitteilte. „Der Namensvetter will Platz für jüngere Leute machen.“

Ein Nachfolger war schnell gefunden und gewählt. Ortschaftsratmitglied Rainer Homberger bekam den Posten angetragen. Eigentlich wollte sich Homberger als Stellvertreter zur Verfügung stellen. Obmann-Stellvertreter Andreas Gräßlin zog es aber vor, seinen Posten zu behalten. Homberger ist nun für fünf Jahre gewählt.

Der neue Obmann wird dem Weinbauverband als Ansprechpartner gemeldet, erklärte der Ortsvorsteher, der sich bei Markus Höferlin für dessen umsichtige Mitarbeit im Verband mit einem Geschenk bedankte.

Klar wurde bei der Versammlung, dass das Volksbegehren „Pro Biene“ auch die Landwirte und Weinbauern in Tannenkirch beschäftigt. „Wenn es so kommt, wie bisher vorgesehen, wird das gravierende Auswirkungen auf die Landwirtschaft und auch auf die Landschaft haben – kein Mensch, auch kein ökologisch denkender, kauft schorfige und wurmige Äpfel“, gab Fritz Höferlin ein Beispiel. Wenn immer mehr Landwirte aufgeben, kommt die „viel stärker gespritzte Ware aus Argentinien, Spanien und der Türkei durch die Hintertür – die Läden bleiben nicht leer, der Großhandel beschafft sich die Ware dann einfach woanders“, gab er zu bedenken. Ob dies dann der gewünschte Effekt für die Verbraucher sei, wage er zu bezweifeln, meinte Höferlin, für den das Insektensterben noch andere Ursachen hat. „Die Steingärten in den Städten und das Versiegeln von immer mehr Flächen für Gewerbe- und Baugebiete, darüber spricht keiner“, ärgerte er sich.

„Mehr biologischer Anbau ist grundsätzlich richtig, aber wir tun jetzt auch in der konventionellen Landwirtschaft schon sehr viel in Sachen schonender Einsatz von Pestiziden und Insektiziden“, fand er. Wer regional produziere, dem könne man doch nicht ständig Knüppel zwischen die Beine werfen, konstatierte er und schob nach, dass schon die Römer Kalk gegen Peronospera, den falschen Mehltau, eingesetzt hätten.

In Sachen Weinlese hofft Höferlin auf ein gutes Jahr, bisher seien die Bedingungen zum Lesestart sehr gut gewesen, stellte er fest. Was im Tannenkircher Weinberg schon seit einigen Jahren nicht mehr nötig wird, ist die Vogelabwehr. „Da die Weinlese früher beginnt, sind dann auch noch nicht so viele Stare da“, stellte er fest.

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