Kandern Schau kunstfertiger Könner

Weiler Zeitung

Keramikmarkt: Breites Angebot an nützlichen und dekorativen Töpferwaren kommt bei Besuchern gut an

Das hätten sich die Initiatoren des ersten Kanderner Keramikmarkts anno 1993 nicht träumen lassen, dass ihr seinerzeit skeptisch beäugtes Unterfangen zum Traditionsereignis wird. Die 26. Auflage an diesem Wochenende faszinierte durch ein kaum mehr zu überschauendes Angebot von zigtausenden Gefäßen, Objekten, Schmuckstücken und sogar Musikinstrumenten aus gebrannten Ton.

Von Walter Bronner

Kandern. Und es war einmal mehr die internationale Leistungsschau eines zeitlos lebendigen Metiers, das allerdings auch beständigem Wandel unterworfen ist. So waren es in der Gründerzeit ein halbes Dutzend heimischer Töpferwerkstätten, die eine starke Fraktion lokaler Aussteller bildeten. Inzwischen vertritt nur noch Beatrix Sturm-Kerstan die stark ausgedünnte Traditionsgilde, der Kandern den Beinamen „Töpferstadt“ verdankt.

Mindestens ebenso wichtig wie ihre Präsenz auf dem Keramikmarkt ist deshalb auch ihr Einsatz im Keramikforum Freiburg, das seit einigen Jahren die organisatorischen Fäden zieht und mit 44 weiteren Werkstätten aus ganz Deutschland sowie dreien aus Frankreich und je einer aus Belgien und Ungarn dafür garantiert, dass Vielfalt und Qualität der Kollektionen beim Publikum auf Begeisterung stoßen.

Dass an den 50 aufgebauten Ständen noch einige Keramiker mehr mit ihren Kreationen anzutreffen waren, ergab sich daraus, dass etliche Ehepaare oder kunsthandwerkliche Partnerschaften hier ihr teils gemeinsam geschaffenes, teils deutlich voneinander abweichendes Oeuvre präsentierten. So etwa Eva und Jan Liebmann, die aus Chemnitz angereist waren, oder Andrea Platten und Peter Burkhard aus dem bayrischen Weitnau, das Ehepaar Angela und Gerd Panten aus dem belgischen Gemmenich oder Ines und Christoph Hasenberg aus Siegburg.

Vom Tee-Service bis zum Pflanzentrog

Und dass auch die weit gereisten Aussteller die Aufmerksamkeit eines an beiden Tagen nicht abreißenden Publikumszustroms auf sich zogen, war nicht zuletzt dem idealen Frühherbstwetter zu verdanken. Sowohl für die Stamm- als auch für die Laufkundschaft geriet der Marktbummel einmal mehr zu einer anregenden Entdeckungsreise. Selbst die Kollektionen der gängigen Gefäßkeramik, wie Tee-, Kaffee- und Speiseservices, Back- und Auflaufformen, Vasen, Schalen und Dosen wiesen zum Teil in Kandern noch nie gesehene Glasuren und Dekore auf.

Funktionalität und schöpferische Innovation demonstrierten auch die Baukeramiker mit ihren aparten Wandfliesen, Kamin-Elementen, Designer-Kachelofen und wetterfesten Gartenkeramik vom Pflanztrog bis zur Sitzbank.

Auffallend war nicht zuletzt die Vielfalt figürlicher Tonarbeiten von naturnahen Nachbildungen der Menschen- und Tierwelt bis zu tönernen Karikaturen kurioser Zeitgenossen vom Schlafwandler auf dem Firstziegel bis zur Spießbürgergruppe am Badestrand.

Eine Erlebnisfläche bot kleinen Markbesuchern (aber auch so manchen größeren) Gelegenheit, selber etwas zu modellieren, und für die Marktgastronomie sorgte erneut die Werksiedlung St. Christoph mit ihren Spezialitäten aus Heimküche und Backstube. Mit im Boot waren auch diesmal wieder die Geschäfte des Kanderner Werberings, die am verkaufsoffenen Sonntag gestern in ihre Läden und Dienstleistungs-Büros einluden.

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