„Insgesamt haben wir eine Abschlussquote von 90 Prozent erreicht. Das ist für einen Ort wie Wollbach wirklich toll“, freute sich Paul Kempf, Geschäftsführer des Zweckverbands Breitbandversorgung. Mit dem Ausbau wurde eine Vollversorgung, plus 20 Prozent Reserve fürs Internet, sichergestellt.
Der Breitbandausbau mit Stromkabelversorgung und Optimierung der Straßenbeleuchtung hat rund 3,3 Millionen Euro gekostet. Zwei Millionen davon entfielen auf den Glasfaserausbau. „Wir haben etwa ein Drittel der Kosten als Fördergelder vom Land Baden-Württemberg bekommen“, so Kempf.
In zwei Wellen sollen nun die Wollbacher an ihren Netzanschluss gelangen. „Zuerst werden die Bürger angeschlossen, die bis zu den Sommerferien ihren Vertrag mit einem der beiden Netzanbieter geschlossen haben. Diejenigen, die sich erst danach entschieden haben, werden bis zum Jahresende folgen“, gab sich Kempf zuversichtlich.
Die Wollbacher Teilorte Hammerstein und Egisholz seien derzeit noch nicht angeschlossen. Kempf geht davon aus, dass die Arbeiten dort im Frühjahr fertig werden. „Es ist ein Mammutprojekt, bis der Breitbandausbau flächendeckend auch bis zu den einzelnen Aussiedlerhöfen reicht“, erklärte Kempf.
In der Kernstadt Kandern soll der Ausbau im Jahr 2024 beginnen. Derzeit seien jedoch dafür die Förderrichtlinien noch nicht geklärt.
„Wir freuen uns, wenn wir den Bürgern schnelles Internet zur Verfügung stellen können“, sagte Marina Stiegeler vom gleichnamigen Open-Access-Anbieter. Gerade in Zeiten, in denen Home Office ein großes Thema sei, benötigten die Kunden einen schnellen Anschluss.
APM-Geschäftsführer Matthias Müller (für Pyur) stimmte zu: „Seit Corona sind die Zahlen der Nutzer überproportional angestiegen und viele sind an ihre Datenvolumen-Grenze gestoßen.“
Schon kommende Woche sollen die ersten Wollbacher Pyur-Kunden angeschlossen werden. Von den knapp 600 Wohnungen, die Pyur betreut, sind bereits 261 Anschlüsse fertig. Die übrigen 321 folgen in den kommenden Wochen. „Bis Weihnachten sollen dann alle vollversorgt sein“, versicherte Müller. Allerdings müsse das TV-Signal noch warten, da zunächst das Backbone- an das Breitbandnetz angeschlossen werde.