Kandern Schüler testen sich zweimal die Woche selbst

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Lehrer Dieter Härlin, Schulleiterin Ursula Ganzke und Bürgermeisterin Simone Penner mit den wenigen Selbsttest-Utensilien in der Schul-Mensa Foto: Joachim Pinkawa

Coronavirus: Möglichkeit an der August-Macke-Schule geschaffen / Übertragungsketten unterbrechen

Kandern -  Dank des Einsatzes von Kanderns Bürgermeisterin Simone Penner und Schulleiterin Ursula Ganzke stehen den Schülern der August-Macke-Schule in Kandern ab Montag Corona-Schnelltests als Selbsttests zur Verfügung. „Wir wollten agieren und angesichts aktuell wieder steigender Inzidenzzahlen nicht nur auf die sich ständig ändernde Entwicklung reagieren“, erklärten Penner und Ganzke unisono bei einem Pressegespräch am Freitag.

Erfreut und auch mit gewissem Stolz berichteten beide vom Entstehen der Idee dazu aus den Erfahrungen am Markgräfler Gymnasium in Müllheim, wo das erfolgreiche Konzept der Geschwister-Scholl-Schule in Tübingen übernommen wurde.

„Da unser Konzept zum geteilten Präsenzunterricht für die Schulöffnungen am 15. März von den übergeordneten Behörden nicht akzeptiert wurde, gab es für uns Handlungsdruck, da regelmäßiges Testen aktuell der Schlüssel zu einer Eindämmung der Pandemie und einer möglichst baldigen Öffnung unserer Schule zu sein scheint“, erläuterte Ganzke.

„Bürgermeisterin Penner bewies sich als mutig und sagte für die 500 bis 600 Schnelltests, die wir für die fünften und sechsten Klassen der Ganztagsschule bis Ostern benötigen, die Kostenübernahme in Höhe von 3600 Euro zu“, erklärte sie weiter. Penner sagte dazu: „Das war ein machbares Budget, wir konnten die Tests vergangene Woche bestellen und sie wurden am Montag bereits geliefert.“ Inzwischen liege auch die Kostenübernahme der Landesregierung vor.

Für die Durchführung der Schnelltests wurden inzwischen 14 Lehrer von der Kanderner Arztpraxis Dr. Wiedemann geschult. Die Lehrerinnen Birgit Oswald und Annemarie Dreher haben bereits mit einigen Schülern einen Testlauf in der speziell unter Hygieneauflagen dafür vorbereiteten Mensa der Schule durchgeführt. „Die Schüler können den Test sehr gut durchführen, es gibt die Anleitung und wir haben sogar eine Powerpoint-Präsentation dazu, das klappt alles bestens“, bestätigte Lehrer Dieter Härlin.

Die Tests sind auf freiwilliger Basis und bedürfen der schriftlichen Zustimmung der Eltern. „Die Elternschaft trägt das mit und wir haben eine sehr gute Akzeptanz von über 90 Prozent bekommen“, sagte Ganzke. „Diese Schnelltests haben, im Gegensatz zu PCR-Tests, den großen Vorteil, dass man innerhalb von 15 Minuten das Ergebnis erhält.“ Es muss dafür nichts in ein Labor geschickt werden, somit fällt auch jegliche Datenaufnahme weg.

Das Ziel ist es, mit der Testung jeweils am Montag und Donnerstag möglichst schnell infizierte Personen zu identifizieren, um die Übertragungsketten zu unterbrechen und eine Übertragung an weitere Personen zu verhindern. „Die Gefahr geht von den Unentdeckten aus, deswegen sind die Tests wichtig“, stellte die Bürgermeisterin fest.

Schulleiterin Ganzke sprach von einem grundsätzlich guten Gefühl für die bisherigen Maßnahmen und auch die jetzigen Testmöglichkeiten sowie „sinnvollen Maßnahmen für unser aller Sicherheit“.

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