Kandern „Sie sind ganz große Vorbilder“

Weiler Zeitung
Langjährige geehrte Mitglieder des CDU-Stadtverbands Kandern mit Armin Schuster (MdB, Dritter von links) und dem Vorsitzenden Bernhard Wiinterhalter (Zweiter von rechts) Foto: Alexandra Günzschel Foto: Weiler Zeitung

CDU Kandern: Viele langjährige Mitglieder geehrt / Bundestagsabgeordneter Armin Schuster zu Gast

Mit 32 Teilnehmern gut besucht war die Veranstaltung des CDU-Stadtverbands Kandern mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Armin Schuster im Gasthaus „Weserei“. Neben der Bundespolitik, über die Schuster informierte, standen auch die Ehrungen langjähriger Mitglieder im Mittelpunkt.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Vorsitzender Bernhard Winterhalter sprach in seiner Begrüßung von einem „Ehrungsstau“ der sich gebildet habe, da die Ehrungen nicht immer gleich durchgeführt werden konnten. „Das mindere nicht den Dank und die Anerkennung jedem einzelnen Mitglied gegenüber, das seit vielen Jahren der CDU die Treue hält“, betonte er, bevor er die Urkunden und Ehrennadeln überreichte (siehe Info-Box).

Auf den Tag genau 69 Jahre war es am Mittwoch her, dass das Grundgesetz verabschiedet wurde. Schuster erklärte, ein großer Anhänger dieses Grundgesetzes zu sein, das die Parteiendemokratie und den politischen Wettbewerb als Grundgedanken verankert habe. „Leider sind Sie ganz große Vorbilder geworden“, wandte sich der Bundestagsabgeordnete an die langjährigen CDU-Mitglieder aus Kandern und sprach damit die Nachwuchssorgen aller Parteien an. Streit sei wichtig, „damit nicht einer meint, die Weisheit gepachtet zu haben“, betonte er.

Als großes lokales Thema brachte Schuster das Wunschprojekt Kandertal-S-Bahn aufs Tapet. Er empfahl, die S-Bahn nicht direkt zu fordern, sondern sie als Mosaikstein innerhalb eines größeren Ganzen, nämlich der Entwicklung des Kandertals, zu begreifen. Dafür empfahl er ein Leitbild unter Mitwirkung der Bevölkerung, wie das Kandertal in Zukunft aussehen soll, mit der Bahn als „Herzstück“. „Diese Bahn ist nirgendwo eingeplant“, sagte er und warb deshalb für ein schrittweises Vorgehen, was nicht allen Teilnehmern der Runde richtig vorkam.

Aber auch aus Berlin hatte Schuster einiges zu berichten. Dabei ermunterte er die Runde dazu, Fragen zu stellen.

Der Politiker erklärte auf Nachfrage, dass es oft an fehlender planerischer Kapazität in den Regierungspräsidien liege, wenn freigegebene Mittel für den Straßenbau nicht abgerufen würden. Dem Ländle attestierte er in dieser Hinsicht deutliche Verbesserungen.

Wichtig war dem ehemaligen Polizeibeamten das Thema Sicherheit. „Ich will keinen Polizeistaat, aber einen wehrhaften Staat, der dem Täter auf der Höhe der Zeit das Handwerk legt“, sagte er.

Schuster sprach sich klar für die Freizügigkeit innerhalb der EU aus. Dies allerdings bedürfe auch Investitionen in den Grenzschutz, betonte er und meinte damit ausdrücklich keine Schlagbäume. Für das Dreiländereck schwebt ihm schon lange die Idee einer trinationalen Grenzpolizei vor.

Als neue große Herausforderung für die Politik sieht Schuster die Bedrohungen im Netz. Er kann sich auch vorstellen, bei einem Hackerangriff, Daten zurückzuholen („Hackback“), sieht aber derzeit dafür keine Mehrheit im Bundestag.

Einen Großteil der AfD-Wähler würde Schuster gerne wieder von der CDU überzeugen. Doch es gebe auch diejenigen, für die es eine Partei rechts der CDU geben müsse, fand er. „Hier lag Strauß falsch.“

Winterhalter wies abschließend auf das Sommerfest der CDU Kandern am Samstag, 21. Juli, beim Schützenhaus hin. Auch erinnerte er daran, dass die Liste für die Kommunalwahlen 2019 wieder voll werden sollte.

Außerdem hatte er zwei weitere historische Daten zum Veranstaltungstag am 23. Mai parat: Den zweiten Prager Fenstersturz vor genau 400 Jahren, der den Beginn des Dreißigjährigen Krieges markiert sowie 1994 die Wahl von Roman Herzog zum Bundespräsidenten von der ersten gesamtdeutschen Versammlung.

Für 50 Jahre wurde Siegfried Schlegel geehrt. 40 Jahre und länger CDU-Mitglied sind Friederike Völker, Peter Meindl, Walter Greßlin, Günter Schmiederer und Norbert Arnold. Urkunden für 30-jährige Mitgliedschaft gab es für Irmgard Bissinger, Renate Voitl, Karl Weber, Hans Schweinlin, Fritz Reinacher, Gerhard Hug, Dieter Fabig und Dieter Waldmann.

Eine besondere Erwähnung fand Paul Lendle (92) als ältestes Mitglied.

Umfrage

Die GDL hatte in dem Tarifstreit am Montag zum Streik aufgerufen

GDL-Chef Claus Weselsky hat die Lokführer erneut zu bundesweiten Warnstreiks aufgerufen. Haben Sie dafür Verständnis?

Ergebnis anzeigen
loading