Kandern Sieben Forderungen an die Stadt

Alexandra Günzschel
Mit Personalnot haben derzeit die städtischen Kindergärten in Kandern (Foto) und Wollbach zu kämpfen.. Foto: Alexandra Günzschel

Kindergärten: Elternvertreter haben Online-Petition gestartet / Der Personalnot stärker entgegenwirken

Die Personalsituation in den städtischen Kindergärten in Kandern und Wollbach sorgt weiter für Aufregung. Am Montagabend nahmen zahlreiche Eltern an der Gemeinderatssitzung teil. Sie sind der Meinung, die Stadt Kandern tue zu wenig, um die schwierige Situation zu entschärfen. Aus diesem Grund haben sie nun eine Online-Petition mit sieben Forderungen ins Leben gerufen.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Weil dieser Vorstoß nicht angekündigt war, verwies Bürgermeisterin Simone Penner auf die Mai-Sitzung. „Wir arbeiten derzeit intensiv an dem Thema und bereiten für einen Beschluss auch eine Kostenaufstellung vor“, erklärte sie. Es gehe dabei um sechsstellige Beträge.

Die Petition von Katrin Argast auf dem Portal „openPetition“ will Penner ebenfalls erst im Mai entgegennehmen – nach Ablauf der drei Wochen, in denen weiter Unterschriften gesammelt werden. Der Aufruf wurde am 20. April gestartet. Die Petition richtet sich an den Gemeinderat und die Bürgermeisterin.

Bis gestern Mittag hatten bereits 254 Personen unterschrieben. Viele haben ihre Unterschrift auch kommentiert. Zumeist stellen sie dabei ihre eigene Betroffenheit heraus.

Schließlich wurde in der Ratssitzung doch noch ein Kompromiss gefunden. Im Rahmen des vorgezogenen Tagesordnungspunkts „Fragen der Zuhörer“ konnten die Elternvertreter ihre Forderungen als Fragen formuliert vorbringen. Es sei ihnen wichtig, dass der Gemeinderat davon nicht aus der Presse erfährt, sagten sie.

Die Forderungen

Damit das Thema Personal für die Kitas, „endlich“ die gebotene Dringlichkeit erhält, fordern die Eltern einen Arbeitskreis, der 14-tägig zusammenkommt und monatlich im Gemeinderat berichtet. Weiter soll vorübergehend die Gleichstellung im Bezahlsystem der städtischen Mitarbeiter für Erzieher aufgehoben werden, so dass dieser Arbeit ein höherer Stellenwert eingeräumt werden kann, bis Lösungen für den landesweiten Personalnotstand gefunden sind.

Die Eltern wollen innerhalb von acht Wochen ein anwendbares Bonussystem als Anreiz für neue Mitarbeiter, aber auch um das bestehende Personal zu halten.

Stellenanzeigen sollen ohne Unterbrechung auf mindestens zwei gängigen Online-Jobportalen geschaltet werden. Darüber hinaus erwarten die Eltern wöchentliche Anzeigen in verschiedenen Tageszeitungen. Auch fordern sie Stellenanzeigen für Praktikanten, FSJler und Anerkennungspraktikanten – sowohl digital als auch in den Printmedien.

Darüber hinaus erwarten die Eltern die Zurverfügungstellung eines Raumes von der Stadt für eine Spielgruppe. Dort könnten ein- bis zweimal wöchentlich Kindern betreut werden, die noch keinen Kitaplatz erhalten haben.

Zu guter Letzt soll die Notgruppensituation nicht länger auf Kosten der Eltern gehen. „Wer sein Kind auf Grund von Schließungen zu Hause behält, muss eine Entschädigung erhalten“, so die Forderung. Aufgrund von Krankheitsausfällen treten solche Situationen oftmals kurzfristig auf, wie zu erfahren war.

Weitere Nachfragen

Für Diskussionsstoff sorgte das Thema FSJler und Praktikanten. Eltern berichteten, dass diese offenbar unerwünscht seien, da sie nicht ins Konzept passten und nur Arbeit machten. Jungen Leuten, die sich bei der Stadt nach solchen Stellen erkundigt hatten, habe man dies so mitgeteilt, hieß es. Die Bürgermeisterin wies diese Kritik mit Hinweis auf entsprechende Stellen zurück.

In Bezug auf die geforderten Räume für Spielgruppen erklärte Penner, dass sie diesbezüglich auf konkretes Feedback der Eltern warte. Speziell in Wollbach habe man sich bereits nach entsprechenden Räumen umgesehen. Aufgrund einer Schwangerschaft zeichnet sich für den dortigen städtischen Kindergarten bereits ein neuer personeller Engpass im Herbst ab, wie Ortsvorsteher Max Sütterlin kürzlich berichtete.

Weitere Informationen: https://www.openpetition.de/petition/online/forderungen-der-eltern-der-staedtischen-kitas-kandern-gegenueber-der-stadt-kandern

Umfrage

Bettina Stark-Watzinger

Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat sich für Zivilschutzübungen an Schulen ausgesprochen. Damit sollen Schüler besser auf den Kriegsfall, Pandemien und Naturkatastrophen vorbereitet werden. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading