Kandern Sozialstation startet neues Projekt

Weiler Zeitung
Im Landkreis sind sie noch Neuland. Doch andernorts hat man schon Erfahrungen gesammelt mit dem Konzept der „aktivierenden Hausbesuche“. Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Mitgliederversammlung: Einführung „Aktivierender Hausbesuche“ geplant / Animation zu Bewegung

Der Förderverein Sozialstation Kandern wird dieses Jahr zusammen mit der Sozialstation Kandern das Projekt „Aktivierender Hausbesuch“ starten und dieses Vorhaben mit einem Gesamtbetrag von bis zu 8000 Euro fördern.

Von Jutta Schütz

Kandern. Um das Projekt, das erste dieser Art im Landkreis, über das Jahr 2018 hinaus finanziell abzusichern, wird der Förderverein auch künftig eine jährliche Summe zuschießen. Das hat der Vorstand bei der Mitgliederversammlung beschlossen.

In anderen Landesteilen von Baden-Württemberg gibt es den „Aktivierenden Hausbesuch“ bereits. Das Konzept bieten zum Beispiel das Deutsche Rote Kreuz in Karlsruhe, in Tübingen oder in Stuttgart an. „Im Landkreis Lörrach gibt es so etwas noch gar nicht. Das Angebot wäre völlig neu“, stellte Gabriele Weber fest.

Angestrebt ist, dass Senioren oder kranke Menschen, die noch zu Hause leben, aber aufgrund von Mobilitätsschwierigkeiten wie mangelnder Koordination oder fehlendem Gleichgewichtssinn und der damit verbundenen Unsicherheit das Haus nicht mehr verlassen, wieder dazu zu bringen, sich mehr zu bewegen oder sich zumindest ihre Restmobilität zu bewahren.

„Ist man nicht mehr mobil und deshalb an die eigene Wohnung gebunden, verliert man oft auch die sozialen Kontakte“, beschrieb Weber die Situation älterer und kranker Menschen, die keine Familienangehörigen in der Nähe haben. Der Besuch der Ehrenamtlichen dient also zwei Zwecken – der Animation zu Bewegung sowie persönlichen Gesprächen. „Schön wäre es, wenn man den Menschen, die diese Leistung dann bei uns anfordern, den aktivierenden Hausbesuch einmal pro Woche für eine Stunde anbieten könnte“, hieß es in der Mitgliederversammlung.

Der Verein will sich mit Unterstützung der Sozialstation und Geschäftsführerin Beate Fuchs auf die Suche nach Menschen machen, die sich ehrenamtlich engagieren wollen und Freude an Kontakten zu älteren Menschen haben.

Da das Projekt sich nicht über die Einnahmen für Hausbesuche refinanzieren lässt, springt der Förderverein mit 8000 Euro Anschubfinanzierung ein. Darin enthalten sind die Kosten für die Schulungen der ehrenamtlichen Mitarbeiter, für eine Koordinierungs- und Einsatzkraft, anteilig eine Beteiligung an der Entschädigung für die Ehrenamtlichen sowie die Kosten für Werbemaßnahmen, wie etwa eine öffentliche Veranstaltung, mit der das Projekt bekannt gemacht werden soll.

Damit das Projekt, das eine Anlaufzeit brauchen wird, nicht zur Eintagsfliege wird, hat sich der Vorstand entschlossen, jährlich weiter Zuwendungen bereit zu stellen. „Die Höhe der jährlichen Zuwendung wird nach Erstellen eines Finanzierungsplans mit dem Vorstand besprochen und muss dann von der Mitgliederversammlung bestätigt werden“, erklärte die Vorsitzende. Die Finanzierung des Projekts werde auf soliden Füßen stehen, stellte Rechner Peter Kühn fest, der auf ein gutes Polster des Vereins verwies (zur Mitgliederversammlung berichten wir noch gesondert).

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