Kandern Spurenstoffen auf der Spur

Weiler Zeitung
Die Abwässer der Kläranlage Hammerstein werden nun genauer untersucht.Foto: zVg Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Studie soll Aufschluss über Abwässer geben

Kandern (ag). Die Kläranlage Kandern-Hammerstein leitet womöglich unzureichend geklärte Abwässer in die Kander. Da der Anlage eine vierte Reinigungsstufe fehlt, werden organische Spurenstoffe nicht vollständig eliminiert. Dazu gehören zum Beispiel Pflanzenschutzmittel, Substanzen aus Körperpflegeprodukten, aber auch Süßstoffe oder Arzneimittelrückstände.

Die Stadt will deshalb auf Empfehlung des Landratsamts eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben, um in dieser Hinsicht eine Verbesserung zu erzielen. Die Kosten für die Studie liegen bei insgesamt 29 750 Euro. Sie wird zu 50 Prozent bezuschusst, wenn bis zum 31. März damit begonnen wird.

Was bisher geschah

Der Technische Ausschuss hatte diese Studie vergangene Woche einstimmig abgelehnt. Man hielt die aktuell laufenden Untersuchungen zur ökologischen Belastung der Kander durch ein Spezialbüro für ausreichend. Diese Untersuchung allerdings betrifft die gesamte Kander und nicht speziell die Abwässer aus der Kläranlage in Hammerstein. Die Ergebnisse sollen im Frühjahr 2022 vorliegen.

Auf die Ablehnung des Technischen Ausschusses hin wurde vor der Gemeinderatssitzung, bei der das Thema ebenfalls auf der Tagesordnung stand, noch einmal Rücksprache mit dem Landratsamt gehalten. Dabei wurde deutlich, dass ursprünglich von der Behörde geforderte Auflagen zur Neuerteilung einer wasserrechtlichen Erlaubnis zu Gunsten der Studie für die Spurenstoffelimination zurückgestellt wurden, von der sich das Landratsamt wertvolle Erkenntnisse erhofft. Aufgrund personeller Engpässe auf dem Bauamt hatte sich die Bearbeitung des Antrags verzögert, woraufhin die Genehmigung zur Gewässerbenutzung für die Kläranlage jetzt bis zum 31. März 2023 verlängert wurde.

Die Spurenstoffuntersuchung müsste auch ohne die gewährte Förderung von der Stadt erbracht werden. Dies würde 5500 Euro kosten. Hinzu kämen 13 800 Euro für eine Energieanalyse. Bei dem vereinbarten Vorgehen wurde bisher lediglich ein Energiecheck gefordert. Unterm Strich würde die Stadt im Alleingang also deutlich mehr bezahlen.

Aus dem Gemeinderat

„Diese zusätzliche Information hatten wir nicht“, nahm Johann Albrecht Bezug auf das „Nein“ zur Studie im Technischen Ausschuss. „So haben wir keine andere Möglichkeit mehr.“

Für die Studie und die damit möglicherweise verbundene Aufrüstung der Kläranlage um eine vierte Reinigungsstufe sprach sich Gabriele Weber aus. Die Standards müssten erfüllt werden, betonte sie.

Nach möglichen Reinigungsverfahren erkundigte sich Jakob Heinrich. Bauamtsleiter Hanspeter Amann sprach von verschiedenen denkbaren Methoden, zum Beispiel einer Reinigung mit Aktivkohle.

Die Entscheidung für die Machbarkeitsstudie fiel am Ende bei sechs Enthaltungen und einer Gegenstimme.

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