Kandern Stadtentwicklung mit Konzept

Alexandra Günzschel

Gemeinderat: Leitbilder und -projekte werden festgelegt. Starke Bürgerbeteiligung. Auch Zielkonflikte.

Kandern - Das Stadtentwicklungskonzept für Kandern rückt in greifbare Nähe. Nach der Verabschiedung eines Leitbilds im vergangenen Jahr, der Klausurtagung des Gemeinderats im April, einer Bürgerinformationsveranstaltung sowie der Möglichkeit für Bürger, ihre Anregungen schriftlich mitzuteilen, stand nun eine wichtige Entscheidung im Gemeinderat an.

Das Gremium hat einstimmig beschlossen, dass auf Grundlage der vorgestellten und diskutierten Ergebnisse jetzt eine Endfassung des Stadtentwicklungskonzepts erstellt werden soll. Für Rückfragen standen Bertram Roth und Berit Ötinger von der Kommunalentwicklung (KE) bereit. Sie hatten den Entwicklungsprozess von Anfang an begleitet.

Wenn so viele Personen befragt werden, bleiben Zielkonflikte nicht aus. Besonders augenscheinlich wird dies bei den Vorstellungen von der Zukunft des Blumenplatzes. Die einen würden den zentralen Veranstaltungsort gerne komplett autofrei sehen. Andere befürchten Nachteile durch den Wegfall von Parkplätzen für die dort ansässigen Geschäfte sowie einen verstärkten Parkplatzsuchverkehr innerorts. „Hier ist ein Konsens schwierig“, eröffnete Bürgermeister Christian Renkert die Diskussionsrunde, die dem Beschluss vorausging.

„Wir haben versucht zu unterscheiden zwischen Leitbildern und konkreten Leitprojekten, die für die weitere Stadtentwicklung von besonderer Bedeutung sind“, erklärte Roth. Er erinnerte an die Bürgerinformationsveranstaltung mit rund 65 Teilnehmern Anfang Oktober und wies auf „umfangreiche Statements“ hin, die im Anschluss daran von Bürgerseite eingegangen waren. Auf der Wunschliste standen unter anderem ein kostenloses Amtsblatt, eine umweltverträgliche Landwirtschaft, eine attraktivere Stadtbücherei, schönere Spielplätze, mehr Angebote für Touristen, insbesondere auch sonntags, wenn das „Chanderli“ fährt, die Kandertal-S-Bahn oder Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung.

Mehr Angebote im Bereich Tourismus

Die einzelnen Projekte, die sich im Laufe des Prozesses herauskristallisiert haben, wurden von der KE priorisiert und verschiedenen Kategorien zugeordnet. Nun sollte der Gemeinderat ein letztes Mal dazu befragt werden, wo er noch Änderungsbedarf sieht.

Spontan mit aufgenommen wurde eine Anregung von Kaja Wohlschlegel, die auch dem Werbering Kandern angehört: Das Profil von Kandern als Kunsthandwerkerstadt soll geschärft werden.

Großen Wert will man Roth zufolge auf die Verkehrssicherheit legen. Wichtig sei außerdem ein Konzept für die Ortsteile „auch als Grundlage für künftige Fördermöglichkeiten“, darauf wies der Bürgermeister hin.

Die Entwicklung der ärztlichen Versorgung sprach Zuhörer Rainer Scheer an. Renkert erklärte, dass er schon bald mit den ansässigen Ärzten darüber sprechen will, welche Wege sie für sinnvoll erachten.

Ein Ziel wird sich schon im Haushaltsplan 2019 deutlich widerspiegeln. Um die Spielplätze attraktiver zu machen, wurde der ursprüngliche Haushaltsansatz versechsfacht – von 5000 auf 30 000 Euro.

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