Kandern Stadtwald wieder nicht im grünen Bereich

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Forstwirtschaft: Der Kanderner Wald macht das dritte Jahr in Folge Verluste

Kandern (sih). Zum dritten Mal in Folge gab es rote Zahlen im Kanderner Stadtwald. Der Jahresabschluss 2021 weist im Ergebnishaushalt ein Defizit von 67 675 Euro auf. 2018 konnte beim Stadtwald noch ein Überschuss erzielt werden, 2019 betrug das Defizit knapp 12 600 Euro, 2020 waren es 82 370 Euro.

Lediglich 5012 Festmeter wurden 2021 eingeschlagen. 1738 Festmeter weniger als geplant. Überhaupt wurde deutlich weniger Holz eingeschlagen als in den vergangenen elf Jahren. Der Verkaufserlös ist seit dem Jahr 2019 rückläufig. Der Vorjahreswert beim Holzverkauf von 375 507 Euro wurde 2021 um 74 065 Euro unterschritten. Wie Forstbezirksleiter Bernhard Schirmer in der Sitzung des Verwaltungsausschusses ausführte, sei der Holzverkauf äußerst schwierig gewesen und es sei unvernünftig, viel Holz zu machen, wenn die Preise niedrig seien. Erst gegen Jahresende 2021 hätten die Holzpreise kurzfristig stark angezogen.

Auch die trockenen Jahre vor 2021 wirkten sich negativ auf das Betriebsergebnis aus. Wie Forstrevierleiter Otto-Jesko von Schröder erläuterte, habe es viel „zufällige Nutzung“ von durch Trockenheit geschädigten Bäumen gegeben und es habe viel Zeit gebraucht, um schlecht bezahltes Käferholz aufzuspüren. Dazu sei Corona gekommen und die Hoffnung auf personelle Verstärkung habe sich zerschlagen, als der frisch ausgebildete Forstwirt kündigte. Für das laufende Jahr wird ein Forstwirt-Azubi gesucht.

301 440 Euro kamen 2021 über den Holzverkauf herein. Zu den weiteren Einkünften (180 410 Euro) gehörte als größter Posten die einmalige Waldprämie des Bundes von 88 410 Euro – ohne diese wäre das Defizit entsprechend größer ausgefallen. Insgesamt gab es 481 850 Euro Einnahmen. Dem gegenüber standen 549 530 Euro Ausgaben. Darunter fielen 279 810 Euro Lohnkosten für die Waldarbeiter, 60 770 Euro für Holzhauerei durch auswärtige Unternehmer und 73 130 Euro Beförsterungsbeitrag.

Bei der internen Leistungsverrechnung für Steuerungs- und Serviceleistungen wurden 44 210 Euro in Rechnung gestellt. 37 830 Euro kosteten die Vorbereitung und Sicherung von Kulturen auf insgesamt 24,6 Hektar und für 22 710 Euro wurden 5170 Jungbäume gepflanzt. 49 720 Euro fielen für die Erschließung an und 16 680 Euro für „Schutzfunktionen“ wie das Fällen geschädigter Fichten entlang von Straßen. Die Erholungsvorsorge kostete weitere 23 300 Euro.

Im Vermögenshaushalt gab es ein Plus von 39 380 Euro. Hier wurden 40 155 Euro eingenommen durch Verkauf von 274 Ar Wald und 4800 Euro ausgegeben für den Kauf von 46 Ar Wald zwecks Arrondierung. Der Neubau der abgebrannten Lange-Ebene-Hütte in Sitzenkirch kostete 11 855 Euro, doch kamen hierfür 15 880 Euro Spenden herein.

Versteigerungen von Brennholz

Als nächstes wird in den Ortschaftsratssitzungen über den Jahresabschluss 2021 beraten. Tannenkirchs Ortsvorsteher Fritz Höferlin stellte in der Sitzung des Verwaltungsausschusses fest, dies sei nun das dritte Jahr mit einem Defizit. „Damit kann ich mich nicht abfinden“, sagte er und fragte, wie es mit Holzversteigerungen aussehe.

2023 seien drei vorgesehen, gab von Schröder bekannt. Eine am Behlen, eine bei Kandern und am 21. Januar eine in Sitzenkirch. Interessenten aus Ortsteilen, in denen es 2023 keine Holzversteigerung gebe, könnten zu diesen drei Terminen Brennholz kaufen oder sich direkt an den Forstrevierleiter wenden.

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