Kandern Streifzug durch die Fantasiewelten

Weiler Zeitung

August-Macke-Schule: Spannender Vorleseabend mit tollen Geschichten aus der Schreibwerkstatt

Die Sage „Der Fluch der Wolfsschlucht“ ist nur wenigen bekannt, obwohl sie im wildromantischen Waldrevier zwischen Kandern und Hammerstein angesiedelt ist. Freilich ist sie auch noch nicht alt, sondern frisch erfunden von Ahmedin Meta und Tom Schwiening in der Schreibwerkstatt der drei sechsten Klassen an der August-Macke-Schule.

Von Walter Bronner

Kandern. In dieser entstanden seit Mitte Oktober noch weitere 32 Sagen, Fabeln und Fantasiegeschichten, die am Mittwochabend im Rahmen einer Vorleserunde den Eltern, Geschwistern und anderen interessierten Gästen vorgelesen und zusätzlich mit Zeichnungen, Farbbildern oder Dioramen veranschaulicht wurden.

Zunächst gab es eine Story-Auslese vor versammeltem Publikum in der Eingangshalle. Alle übrigen Erzählungen wurden dann auf drei Schulräume verteilt in parallelen Lesungen vorgetragen. Der jugendlichen Fantasie freien Lauf zu lassen, gleichwohl aber Geschichten mit dem sprichwörtlichen „roten Faden“, also einem logischem Handlungsablauf zu verfassen, war die Vorgabe dieses Werkstattprojekts. Und selbstverständlich verlangte das mit der Werkstattleitung betraute Lehrerteam Birgit Hanke, Barbara Neuhaus, Ann-Kathrin Wolff, Heidi Leyk und Andreas Wittmann von den Nachwuchsautoren, dass alles in gutem Deutsch formuliert wurde. Tatsächlich beeindruckte eine erstaunliche stilistische Gewandtheit der Vorlesenden.

Etwa in den Holzener Hexensagen, mit denen Kevin Attinger und Leon Hauswirth die Vorleserunde eröffneten. Oder in der Geschichte von „Wolf und Hase“, für die Youssef Alsamel Sonderbeifall erhielt, weil er erst seit zweieinhalb Jahren Deutsch lernt und die komplizierte Sprache schon erstaunlich gut beherrscht. Weitere Fabeln von „Wolf und Hase“ kreierten auch Marvin Kadner sowie Saskia Sturm und Jule Sieben.

Andere Tiergeschichten handelten von Fuchs und Gans, Adler und Biber und einem solitären bösen Löwen. Thematisiert wurden auch verborgene Schätze, getrennte Zwillinge, ein geheimnisvolles Portal, ein goldenes Ei, ein kurioses Loch in der Straße, ein laufender Baum nebst Riesen, Zwergen und Monsterwesen.

Höchst imposant geraten waren ferner die Briefwechsel-Erzählung mit dem seltsamen Titel „Reihe 15, 8/9“, die waghalsige Story vom plötzlichen Tod des Rümminger Revolutionärs Friedrich Neff sowie die Schilderungen von Exkursionen in ferne Welten und dem Trip quer durch die Dimensionen. Kaum eine Geschichte wurde dabei vollständig erzählt, dafür umso mehr die Neugier geweckt auf die in gehefteter Form preiswert angebotene Sammlung aller 33 Geschichten.

Rektorin Ursula Ganzke würdigte die Schreibwerkstatt als eine schulische Initiative, die nicht nur die Fantasie der Schüler anrege, sondern das selbstständige Denken fördere. Ihrem Werkstatt-Kollegium dankte sie mit Blumengebinden. Für das Catering des anregenden Abends sorgten die Achtklässler mit belegten Brötchen.

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