Kandern Studenten planen für Riedlingen

Janine Ak
Riedlingens Kern soll funktionaler werden. Besonders die Feuerwehr hat Bedarfe. Foto: Archiv/Alexandra Günzschel

Bauprojekt: Ortsmitte soll mit ELR-Geldern neu gestaltet werden / Kooperation mit Hochschule Karlsruhe

Die Neugestaltung von Riedlingens Ortsmitte nimmt Fahrt auf: Architekturstudenten der Hochschule Karlsruhe machen sich derzeit Gedanken, wie ein neues Zentrum aussehen könnte. Die Entwürfe sind als Anregung mit dem frischen Blick von außen gedacht. Die Bürger werden in zwei Versammlungen beteiligt, bevor inden Gremien weiter entschieden wird.

Von Janine Ak

Kandern-Riedlingen. Wie man den Ortskern von Riedlingen neu gestalten kann, ist eine Frage, welche die Stadt Kandern und die Riedlinger selbst schon seit mehreren Jahren beschäftigt.

Nun ist Kandern für fünf Jahre Schwerpunktgemeinde des Baden-Württembergischen Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum (ELR) und profitiert somit von einer verstärkten Förderung privater und kommunaler Bauprojekte. Eines davon soll die Neugestaltung von Riedlingens Ortsmitte sein. Im Rahmen des ELR-Antrags hat Bürgermeisterin Simone Penner, selbst studierte Architektin, die Einrichtung eines Gestaltungsbeirats angefragt, der Bauprojekte der Gemeinde beratend begleiten soll.

Das Land ist diesem Wunsch nachgekommen und hat von der Architektenkammer Baden-Württemberg neben dem Freiburger Landschaftsarchitekten Andreas Böhringer auch Professorin Susanne Dürr und Dozentin Sabine Schneider entsandt, die an der Hochschule Karlsruhe Architektur lehren. Der dreiköpfige Gestaltungsbeirat hat sich im Sommer bereits vor Ort ein Bild von der Situation in Riedlingen gemacht.

Dort besteht das Problem, dass einige Gebäude und Flächen, die sich im Eigentum der Stadt Kandern befinden, nicht mehr oder zu wenig genutzt werden oder aber nicht mehr den Bedürfnissen der Nutzer entsprechen.

Riedlingen ist Thema einer Semesterarbeit

Bei ihrem Rundgang waren die beiden Architektinnen von den Herausforderungen in Riedlingen so angetan, dass sie noch während der Begehung bei der Stadt Kandern angefragt haben, ob sie die Aufgabe als Thema einer Semesterarbeit an ihre Studenten weitergeben dürfen.

Nachdem die Stadt grünes Licht gegeben hatte, beschrieben sie ihren Studenten die Ausgangssituation. Als Hauptproblem wird die derzeitige Unterbringung der Feuerwehr genannt: „In einer Scheune sind ein zu kleiner Einsatzwagen und Gerätschaften, aber auch die Umkleiden stark beengt untergebracht, das Ausrücken geschieht ohne den notwendigen Vorbereich – das bedeutet Unfallgefahr im Einsatzfall. Die östlich gelegene Scheune, der ehemalige Farrenstall von Riedlingen, Munistall benannt nach dem Dorfbullen, steht leer, ist aber weiterhin in Besitz der Kommune und denkmalgeschützt.“

Die Frage sei, „wie Riedlingen einerseits den Charakter und die Geschichte des Orts erhalten und fortentwickeln kann und andererseits die Bedarfe eines heutigen kleinen Dorfs und seiner Bürger decken kann“.

Entgegen aller Erwartungen der beiden Lehrenden und auch der Bürgermeisterin meldeten sich mehr als 20 Studenten für das Thema an. Am vergangenen Wochenende waren sie zu Gast in Riedlingen, um sich nun ihrerseits ein Bild vor Ort zu machen. Unter anderem demonstrierten die Feuerwehrleute bei einer Übung ihre Platzprobleme und tauschten sich abends beim Grillen mit den Studenten aus. Die übernachteten in der Alten Schule und erstellten dort auch erste Pläne, wie man den Wünschen und Bedürfnissen der Bevölkerung entsprechen könnte.

Bürgerversammlung am 19. November

Ihre Entwürfe werden sie bei einer Bürgerversammlung am Samstag, 19. November, vorstellen, die von 10 bis 13 Uhr in der Alten Schule in Riedlingen stattfindet. Dort sollen die Bürger auch ihre eigenen Ideen einbringen. „Wir wollen die Bürger mitnehmen“, beschreibt Simone Penner das Vorgehen. „Mit ihnen gemeinsam wollen wir Konzepte und Ideen für die Riedlinger Ortsmitte entwickeln.“

Nach einer weiteren Überarbeitung stellen die Studenten ihre endgültigen Entwürfe bei einer zweiten Bürgerversammlung vor, die für Ende Januar anberaumt ist. Diese sind aber lediglich als Ideen von außen zu werten.

Anschließend werden die Arbeiten im Kanderner Rathaus zwei Wochen lang ausgestellt, bevor der Ortschafts- und Gemeinderat über die weitere Umsetzung beraten und entscheiden.

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