Kandern Stürmen und Eis getrotzt

Weiler Zeitung
Der alte Lindenbaum am Pfarrhaus hat jetzt wieder eine Sitzgelegenheit - bei einer Rosenmontagsaktion baute der Ortschaftsrat mit zusätzlichen freiwilligen Helfern die Rundbank auf. Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Arbeitseinsatz: Ortschaftsrat packt an: Alte Linde am Pfarrhaus hat neue Ruhebank

Die alte Linde am Pfarrhaus hat wieder ein „Rundbänkle“. In einer Rosenmontagsarbeitsaktion bauten Mitglieder des Tannenkircher Ortschaftsrats und Helfer aus dem Dorf die aus vier Teilen bestehende Bank zusammen, die von Kurt Kammüller passend für den großen Stammumfang der Linde gebaut worden ist.

Von Jutta Schütz

Kandern-Tannenkirch. Um die Wurzeln der Linde zu schonen, stellten die Helfer zuerst eine Plattform aus einer Forstmischung her, die festgestampft und an den Rändern mit Robinienrundhölzern befestigt wurde. „Die Wurzeln ragten schon recht weit aus dem Erdboden heraus, wenn dann viele Leute darauf herumtreten, nehmen sie Schaden, das wollten wir vermeiden“, erklärte Ortsvorsteher Fritz Höferlin.

Das Material für die Bank kostete 2000 Euro, wovon je die Hälfte die Ortsverwaltung und die Kirchengemeinde trug. Kurt Kammüller selbst nahm für die Anfertigung der Bank nur einen kleinen Unkostenbetrag.

Pfarrerin Séverine Bacigalupo freute sich ebenfalls und versicherte, dass man die neue Sitzgelegenheit im Sommer mit einem „Bänklefest“ einweihen wolle. „Da machen wir was richtig Nettes fürs Dorf“, versprach sie. Die alte Bank, die schon in die Linde eingewachsen war, steht übrigens mittlerweile an der Linde am Dorfeingang bei Ettingen.

Wie alt die Linde am Pfarrhaus ist, weiß übrigens keiner. „Das haben wir bis jetzt nicht rausgefunden. Jedenfalls ist es keine der Friedenslinden, die nach dem 1870/71er-Krieg im ganzen Deutschen Reich gepflanzt wurden. Sie ist vom Stammumfang her wesentlich älter“, sagte Höferlin.

Rätselraten ums Alter

Die Linde am Ortseingang bei Ettingen könnte so eine Friedenslinde sein, auch in Gupf gab es mal eine Friedenslinde, eine weitere am Rathausbrunnen. Sie ist lange verschwunden, wurde aber durch eine neue ersetzt.

Bisher hat die Pfarrhaus-Linde übrigens auch allen Stürmen getrotzt – Lothar 1999 sowie 80 Jahre zuvor einem schweren Schnee- und Eissturm, „der im Tannenkircher Wald Richtung Riedlingen zig Bäume zu Fall brachte“, wusste Höferlin. Auch einen Eisbruch in den 1990er Jahren überstand sie unbeschadet.

Die Helfer schätzten, dass der Baum rund 250 bis 300 Jahre alt ist. „Es wurde sogar mal behauptet, dass er bereits vor dem Dreißigjährigen Krieg gepflanzt wurde - das Pfarrhaus stammt schließlich von 1605, aber ob das stimmt, das wissen wir nicht“, meinte Höferlin.

„Allerdings haben wir, damit der wunderschöne Baum noch lange für uns da ist, die Linde jetzt mal von einem Baumfachmann durchpflegen lassen, der hat einige Äste beschnitten, um das Gewicht der Krone zu verringern und hat Seile in der Krone befestigt, damit die Windlast bei Unwettern nicht zu groß wird“, erklärte die Pfarrerin.

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