Kandern Tageseltern müssen Bedarf decken

Alexandra Günzschel
Alleine kann die Stadt Kandern den großen Bedarf an Krippenplätzen nicht mehr stemmen. Foto: sba

Gremium beschließt Kooperation mit Familienzentrum Wunderfitz für Kleinkindbetreuung.

Kandern - Die Stadt Kandern wird bei der Betreuung von Kleinkindern unter drei Jahren auf das Tageselternmodell des Familienzentrums „Wunderfitz“ in Weil am Rhein zurückgreifen müssen. Die vier vorhandenen Krippeneinrichtungen können den Bedarf der Eltern nicht decken. Auch rechnet man aufgrund der geplanten Neubaugebiete damit, einen weiteren Kindergarten zu benötigen.

„Alle fünf Kindertagseinrichtungen sind voll belegt“, erklärte Fachbereichsleiterin Cornelia Flury von der Stadt Kandern dem Gemeinderat. Eine Entspannung der Situation bis zum kommenden Kindergartenjahr erwartete sie aufgrund der ihr vorliegenden Zahlen nicht. Die Gruppe im Altbau des Städtischen Kindergartens wird weiter bestehen bleiben. Hier stehen für Ü3-Kinder bis zu 20 Plätze in einer Regelgruppe zur Verfügung, sofern der Mindestpersonalschlüssel dafür eingehalten werden kann.

Jedoch wird es nicht möglich sein, alle U3-Kinder, die von ihren Eltern angemeldet worden sind, in den vier vorhandenen Krippen unterzubringen. Deshalb wird nun eine Kooperationsvereinbarung mit dem Familienzentrum „Wunderfitz“ angestrebt. Die Stadt will zehn Plätze in der Tageselternbetreuung mit drei Euro pro Stunde bei maximal 30 Stunden pro Woche bezuschussen. Das wären dann pro Monat 3600 Euro. Die Betreuung durch die Tageseltern ist trotz dieser Bezuschussung teurer als ein Krippenplatz. Seitens der Eltern besteht ein Anrecht auf Krippenbetreuung.

Verena Supper vom Familienzentrum hatte das Modell bereits nicht öffentlich vorgestellt. Zwar wäre die Stadt Kandern bereit, für die Kleinkindbetreuung Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, jedoch würden die meisten Tageseltern lieber bei sich zu Hause arbeiten, hatte Supper erklärt, wie zu erfahren war.

Kaja Wohlschlegel (FW) sprach sich dafür aus, eventuell auch die Ausbildung von Tagesmüttern vor Ort zu bezuschussen. Dies könnte sinnvoll sein vor dem Hintergrund, den Max Sütterlin (CDU) anführte, demzufolge konnte Supper nicht sicher sagen, ob das Familienzentrum Wunderfitz überhaupt freie Kapazitäten habe.

„Wo soll die Reise hingehen. Das kann doch keine Kommune mehr bewerkstelligen“, wunderte sich Rudolph Mayer, der sich stolz zeigte auf das bisher schon Geleistete. Auch fragte er sich, wo das Personal herkommen soll.

Die geplante Bebauung des alten Sägewerkareals, des Tonwerkeareals und des Gebiets Mittelberg-Tal in Feuerbach – um nur die größten Vorhaben zu nennen – wird der Stadt Kandern einen Bevölkerungszuwachs bescheren, der mittel- bis langfristig wohl einen weiteren Kindergarten erfordern wird. Auch darauf wurde hingewiesen.

Die Beschlüsse zur Aufnahme der Kindertageseinrichtungen und deren Gruppen in die Bedarfsplanung der Stadt sowie zur Kooperationsvereinbarung mit dem Familienzentrum Wunderfitz fielen einstimmig aus.

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