Kandern Turteltäubchen für Hochzeitspaare

Weiler Zeitung
Max Geling an seiner Werkbank. Links im Bild eine fertige Vogeluhr und ein bearbeitetes Werkstück. Foto: Walter Bronner Foto: Weiler Zeitung

Hobby: Max Geling aus Wollbach „recycelt“ Massivholz-Abfälle zu individuell gestalteten Vogeluhren

Schon seit geraumer Zeit erfreut sich die große Familie der traditionellen Schwarzwalduhren beachtlichen Nachwuchses. Diese „jüngeren Geschwister“ der herkömmlichen Kuckucks-, Häuschen- oder Schilderuhren präsentieren sich in vielfältigem modernen Design, wobei auch andere Vogelarten oder gar abstrahierte Piepmätze dem Kuckuck das Feld streitig machen.

Von Walter Bronner

Kandern-Wollbach. Ebenso hat sich die Produktion dieser neuartigen Schwarzwalduhren längst außerhalb ihrer Stammregion etabliert. So auch im Markgräflerland, wo der Wollbacher Schreinermeister Max Geling hobbymäßig individuelle Vogeluhren fertigt.

Dreierlei ausschlaggebende Impulse haben ihn zu dieser kreativen Nebenbeschäftigung animiert. Zum einen wollte er neben seiner Berufsarbeit sein schon von Kind an vorhandenes großes Faible für eigenständig konstruierte Objekte nicht verkümmern lassen. Denn schon als Zehnjähriger hatte er seine Seifenkiste selbst gebastelt und erfolgreiche Rennen damit gefahren. Und hochoffizielles Zeugnis seines Konstrukteur-Talents war 2011 sein Meisterstück, eine aus zahlreichen Bauelementen und sonstigen Extras zusammengefügte große Standuhr, die einiges Aufsehen erregte und lange öffentlich ausgestellt war. Zum anderen fand er es schade, dass bei der Berufsarbeit die abgesägten Reststücke von wertvollem Massivholz einfach nur verheizt wurden anstatt zu etwas Nützlichem oder Kunstvollem recycelt.

Hauptsächlich aber war es 2015 der Wunsch seiner damaligen Freundin (und jetzigen Gattin) Nathalie nach einer nicht alltäglichen Wanduhr für ihre Karlsruher Studentenbude, die den jetzt 29-jährigen Handwerker die Idee mit den Vogeluhren erstmals verwirklichen ließ. Dem Uhren-Prototyp für die Verlobte sind mittlerweile 68 weitere Exemplare nachgerückt, die alle den Anspruch erheben, ein Unikat zu sein und deshalb auch mit nummerierten Hersteller-Zertifikaten versehen sind.

Zwar hat der Vogelhäuschen-Korpus immer dieselbe Form, variiert aber jeweils in der Holzfärbung. Max Geling nutzt dazu ausschließlich abgesägte Reststücke von wiederverwendetem alten Eichengebälk aus Abbruch-Immobilien. Mindestens 500 Gramm wiegt so ein fertiges Bauteil.

Die Gehäuse entstehen in Feierabendtätigkeit an einer Werkbank des von seinem Vater Alfons geführten Familienbetriebs. Ebenso die individuell geschnitzten und nach Wunsch der Empfänger auch verschiedenfarbig lackierten Vogelfiguren, Sitzstangen, Zeiger und Ziffern.

Montiert werden letztere Teile dann an ein zugekauftes hochwertiges Quarzuhrwerk mit Batteriebetrieb, das die Stunden, Minuten und Sekunden völlig geräuschlos anzeigt, während das bunte Vögelchen aushäusig stumm auf der Sitzstange verharrt. Und wenn gelegentlich ein Hochzeitspaar mit einer Geling-Uhr beschenkt wird, sitzen da auch schon mal zwei stilisierte Turteltäubchen einander zugewandt auf der Stange.

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