Kandern und Efringen-Kirchen beschließen Flächenpooling Großes Interesse an Eigentümergemeinschaft

Daniel Hengst und Markus Adler
Die Flächen für die nächsten Windkraftanlagen sollen gemeinsam vermarktet werden. Foto: Pixabay

Das geplante Flächenpooling im Windvorranggebiet 4 „Eichwald/Kaiserberg“ macht Fortschritte.

Der Kanderner und der Efringen-Kirchener Gemeinderat haben der Konzeption eines Flächenpoolings zusammen mit der Gemeinde Bad Bellingen im potenziellen Windvorranggebiet 4 „Eichwald-Kreisberg“ zugestimmt. Beauftragt wird Endura Kommunal, das Flächenpooling fachlich und inhaltlich zu begleiten. Alle dadurch entstehenden Kosten, erklärte Efringen-Kirchens Bürgermeisterin Carolin Holzmüller, müssten von dem Unternehmen, welches den Zuschlag erhalte, zusätzlich zu den Erlösen für die Grundstückseigentümer getragen werden.

Bürgermeisterin Simone Penner sagte, dass es auf der Kanderner Gemarkung um eine Fläche westlich der B 3 in der Nähe von Tannenkirch gehe, dass aber Kandern mit einem Anteil von etwa zehn Prozent den kleinsten Bereich habe.

Ein Projektierer habe bereits mit der Flächensicherung begonnen und erste Pachtverträge mit privaten Eigentümern unterzeichnet, weswegen sich die Gemeinden entschlossen hätten, steuernd einzugreifen. Am 22. Oktober wurde mit der unabhängigen Kommunalberatung Endura Kommunal eine erste Eigentümer-Versammlung in Efringen-Kirchen veranstaltet, heißt es in der Vorlage der Kanderner Verwaltung. Etwa 150 bis 180 Menschen seien der dreistündigen Veranstaltung gefolgt. Etwa 100 Anwesende seien Eigentümer von Flächen in diesem Bereich gewesen, die an einer Abfrage teilgenommen hätten. Von diesen hätten 75 Interesse an einem kommunalen Flächenpooling bekundet, 23 waren noch unsicher und nur ein Eigentümer hatte bereits einen Pachtvertrag unterschrieben.

„Unser Ziel ist es, die Eigentümer zu informieren“, sagte Penner und freute sich über die erfreulich gute Resonanz der ersten Veranstaltung. Die Ziele des Flächenpoolings seien die Sicherung des kommunalen Einflusses, ein Mindestabstand zur Wohnbebauung, den Dorffrieden zu bewahren und eine Interessensvertretung der Eigentümergemeinschaft sicherzustellen.

Ein weiterer Pluspunkt sei, dass alle Eigentümer an den Einnahmen beteiligt würden. Als nächster Schritt soll nun die zweite Phase erfolgen, in der es eine weitere Eigentümerversammlung geben soll. Mit Beratung von fachkundigen Juristen sollen entsprechende Musterverträge erarbeitet werden, hieß es. Die Stadt Kandern zahle einen mittleren vierstelligen Betrag für die Beteiligung, was laut Penner vertretbar sei.

Die Kosten von 6500 Euro für den ersten Leistungsbaustein hatten die drei Rathauschefs innerhalb ihres Verfügungsrahmens beauftragt, erklärte Holzmüller gegenüber ihren Gemeinderäten. Die Kosten sollen nach Flächenanteil aufgeteilt werden. Entsprechend müsse Efringen-Kirchen für den zweiten Leistungsbaustein, der gut 30 000 Euro kosten wird, fast 12 000 Euro vorschießen. Der Flächenanteil für die Reblandgemeinde liege bei 39,5 Prozent des Windvorranggebiets.

Bei der nächsten Veranstaltung für Grundstückseigentümer solle es die Möglichkeit geben, auch über das Internet teilnehmen zu können. Eine Eigentümerin sei aus München angereist, erklärte Holzmüller, diese wolle sich künftig lieber auf diesem Weg über das weitere Vorgehen in Sachen Pooling informieren.

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