Kandern Verkehrsprobleme beschäftigen den Ortschaftsrat

Weiler Zeitung
Blick von der Höhe des Wässerlewegs über das Dorf. Foto: Bode Foto: Weiler Zeitung

Diskussion: Tempo 30 für Wässerleweg gefordert / Selbstversuch: Jeder sollte freiwillig langsam fahren

Kandern-Sitzenkirch (ib). Zu einer regen Diskussion kam es in der jüngsten Sitzung des Ortschaftsrats. Erörtert wurden dabei zu schnelle Autos im Wässerleweg.

Nicht zum ersten Mal kam das Thema aufs Tapet. Schon in den 1990ern wünschten sich Anwohner Tempo 30 im Wässerleweg. Ein Antrag sei laut Ortsvorsteher Ernst-Peter Scherer behandelt worden, jedoch gehe es um eine Anlieger- und keine Durchgangsstraße. Mit „relativ erfolglos“ beschrieb er deshalb die aktuellen Aussichten.

Als Begründung führte Scherer die zu niedrige Zahl der Anwohner an. Hinzu komme, dass man zwecks Argumentation fürs Landratsamt eine Art Überwachung vornehmen müsste. Zu bedenken gab Scherer, dass die Regelung „Rechts vor links“ gelte. Es gebe im Wässerleweg einige Stichstraßen, folglich sollte jeder Autofahrer zwangsläufig vorsichtig fahren. Auch handele es sich um eine enge, kurvige Straßenlage, etwa auf Höhe des Milchhüslis, wo zudem die Vorfahrtsregel greife.

„Jeder trägt die volle Verantwortung“, erinnerte Scherer an die Grundsätze. Ortschaftsrat Jürgen Eichin sprach deutliche Worte. Laut seiner Beobachtung gebe es Autofahrer, die „happig unterwegs sind“, selbst in der Steillage des Wässerlewegs.

Eichin erklärte, eigens eine Probefahrt mit Tempo 50 vorgenommen zu haben. Seine Erkenntnis: „Jeder sollte freiwillig langsam fahren.“ Alle Anwesenden, einschließlich der Zuhörer, kamen zu dem Schluss, es gebe schon genug Schilder im Ort. Gleichwohl sicherte Scherer zu, die Angelegenheit bei der Verkehrsschau im kommenden Jahr aufzugreifen. Nachdenken werde man auch über alternative Möglichkeiten.

Einigkeit bestand weiter darin, dass eine schwierigere Gefahrenlage auf Höhe des Spielplatzes besteht. Es gebe viel mehr Verkehr an der Landstraße, an deren Ortseingang der Spielplatz liege. Autofahrer kommen bergabwärts an und fahren zu schnell in den Ort.

Leider, so hob Scherer hervor, habe die Verkehrsbehörde des Landkreises Lörrach noch nicht die einheitliche Tempo 40-Regelung für Ortsdurchfahrten entdeckt. Im Breisgau-Hochschwarzwald etwa herrsche vielerorts grundsätzlich Tempo 40. Eichin bemerkte dazu, Sitzenkirch sei die einzige Ortschaft rund um Kandern, wo sich noch keine Tempo 30-Schilder finden.

Außerdem sprach Eichin die Parksituation bei Kirche und Friedhof an. Nicht im Mindesten ausreichend sei die Fläche für Besucher kirchlicher Anlässe. Zumal die knappe Stellfläche von Dauerparkern genutzt werde.

Scherer sagte, er werde das Gespräch mit den betreffenden Haltern suchen.

Beschlossen wurde für 2018 erneut einen „Impact day“, einen Arbeitseinsatz mit Schülern der „Black Forest Academy“, anzuberaumen. Denkbar sei, die freiwilligen Helfer zusammen mit dem Ortschaftsrat für eine Waldputzete einzusetzen. Knackpunkt sei eben, dass es recht intensiver Betreuung bedürfe.

Einstimmig befürwortet wurden die Beschlussvorlagen mit den Bilanzen der Wasser- und Abwasserversorgung. Die Gebühren bleiben demnach im Jahr 2018 unverändert.

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