Kandern VHS-Angebote auch in den Dörfern

Alexandra Günzschel

Projektvorstellung: VHS-Leiterin Christina Fräulin wirbt in Kanderner Ortsteilen für stärkere Kooperation

Die VHS Kandern arbeitet derzeit an der Erstellung eines eigenen Leitbilds. Ein wichtiges Ziel dabei soll die Stärkung lokaler Strukturen durch eine bessere Einbeziehung der Ortsteile sein. Was es genau mit dem Projekt auf sich hat, erklärt VHS-Leiterin Christina Fräulin derzeit in den einzelnen Ortschaftsräten. Am Dienstag besuchte sie die Sitzungen in Holzen und Wollbach.

Von Alexandra Günzschel

Kandern. Zunächst geht es dabei um eine Bestandsaufnahme. Fräulin will herausfinden, welche Angebote vor Ort bereits existieren. In einem zweiten Schritt soll ermittelt werden, was sich die Bewohner in den einzelnen Ortsteilen noch an Angeboten wünschen würden.

Dies sei ein Versuch, ein gemeinsames Programm auf die Beine zu stellen, erklärte die VHS-Leiterin. Dabei gelte es zu vermeiden, dass sich die einzelnen Anbieter gegenseitig Teilnehmer wegnehmen. Fräulin sprach sich deshalb, etwa bei den vielen Yoga-Kursen, zumindest für Terminabsprachen aus. In Konkurrenz zu den Vereinen will sie ausdrücklich nicht treten.

Wollbach

In Wollbach wollte man sich diesem Projekt nicht grundsätzlich verschließen und sagte eine Bestandsaufnahme der bestehenden Angebote zu. Allerdings gab Ortsvorsteher Max Sütterlin zu bedenken, dass der größte Kanderner Ortsteil über ein ausgeprägtes Vereinsleben und entsprechend viele Angebote verfüge. Die Kandertalhalle und das Kandertalstüble als die wichtigsten Veranstaltungsorte in Wollbach seien praktisch ausgebucht. Würden wir uns beispielsweise einen Tanzkurs vor Ort wünschen, müsste dafür erst einmal eine Lokalität gefunden werden“, machte Sütterlin deutlich.

„Wenn kein Bedarf besteht, müssen wir auch nicht zwangsweise etwas etablieren“, sagte Fräulin, bat aber dennoch darum, sich einmal Gedanken darüber zu machen. Die VHS könne beispielsweise Vereine unterstützen, die bestimmte Angebote nicht mehr machen könnten, da ihnen dafür die Leute fehlten, sagte sie. Denkbar seien zudem einmalige Vorträge zu bestimmten Themen, wie etwa Tipps zum Einbruchsschutz durch die Polizei oder auch ein Feuerlöschkurs.

Im Ortschaftsrat war man der Ansicht, das solche Vorschläge aus der Bevölkerung kommen müssten. Auf keinen Fall gefährden will man das gute ehrenamtliche Angebot durch die Vereine vor Ort. Dass Wollbacher Kurse auch für Teilnehmer aus andern Ortsteilen geöffnet werden könnten, sofern es, etwa beim Mutter-Kind-Turnen, noch Kapazitäten gibt, war ein weiterer Vorschlag, dem man sich nicht verschließen wollte.

„Für eine zukunftsfähige VHS müssen wir am Ball bleiben“, erklärte Fräulin weiter. Es könnten beispielsweise kaum noch Sprachkurse angeboten werden. Letztlich gehe es aber nicht nur um konkrete Angebote, sondern eben um ein Leitbild für die VHS Kandern wie zum Beispiel Weltoffenheit bei Erhalt des dörflichen Charakters.

Holzen

Auch in Holzen will man sich Gedanken darüber machen, welche Angebote vor Ort noch fehlen. Ortsvorsteher Willi Weiß kündigte für Mitte Juli einen Workshop zusammen mit den Vereinen an, um die VHS bei ihrem Vorhaben zu unterstützen.

Mit der neuen Genossenschaft „Dorfmitte Holzen“ verfügt der Ortsteil sowohl über kleinere als auch über größere Veranstaltungsräume, die barrierefrei zugänglich sind und sich für alle möglichen Seminare, Vorträge oder Kurse anbieten würden. Auch diese Besonderheit kam am Dienstag kurz zur Sprache.

Das eine oder andere zusätzliche Angebot vor Ort, gerade für die jüngeren und älteren Einwohner in Holzen, könnte sich Weiß durchaus vorstellen.

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