Nahe des alten Sprengstofflagers wurde dann ein menschengemachtes Insektenhotel in Augenschein genommen, in dessen unmittelbarer Nachbarschaft sich sowohl Mauer- als auch Zauneidechsen angesiedelt haben. Ein paar Meter weiter wies Birgit Frosch auf den Artenreichtum in einem stehengelassenem Stück Blühstreifen hin. Ohne große Mühe fand sie dort Rainfarn, Johanniskraut oder wilden Oregano.
Zur Offenhaltung der Landschaft setzen die Truz-Mitarbeiter auf Ziegenbeweidung. Das gehe zwar langsamer sei aber nachhaltiger als eine Rodung, war zu erfahren. Weiter ging es über temporäres Weideland, das vielen Vogelarten eine Brutstätte bietet, hinab in Richtung Tongrube. Auf dem Weg dorthin waren Strukturen von alten Äckern aus dem 17. und 18. Jahrhundert zu erkennen, wohl von armen Leuten bewirtschaftet. Unter einem alten Birnbaum präsentierte sich eine junge Zauneidechse als Fotomodell.
Im Bereich rund um die Tongrube haben die Truz-Mitarbeiter viel dafür getan, dass sich die Geburtshelferkröte dort möglichst heimisch fühlt. Nun heißt es warten. Bereits recht wohl fühlen sich in der Gegend dafür Hermelin und Feldgrille.
„Die Tongrube lebt vom Gegensatz zwischen feuchten und ganz trockenen Bereichen“, erklärte Birgit Frosch. Ufer- und Landschilf kommen mit beiden Extremen gut zurecht.
Neulich ist hier der deutsche Erstnachweis für eine fliegende Wanzenart gelungen. Die Italienische Schönschrecke fühlt sich bereits seit Längerem pudelwohl und breitet sich eifrig aus.