Kandern Von einem unscheinbaren Wässerchen zum Fluss

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Die Kanderquelle Foto: Alexandra Günzschel

Die Wasserkraft der Kander wurde lange Zeit auf unterschiedliche Weise genutzt.

Hermann Wagner hat einen informativen und interessanten Dia-Vortrag über die Mühlen, die es in früheren Zeiten in Kandern gab, gehalten, heißt es in einer Mitteilung des Kanderner Schwarzwaldvereins im Nachgang. Dazu waren Mitglieder und Gäste ins Gasthaus „Sonne“ eingeladen.

Zuerst haben die Anwesenden Dias über das Einzugsgebiet der Kander – das oberhalb von Marzell, Lipple und Marzeller Egerten liegt – gesehen, danach wie ein die Quelle der Kander als unscheinbares Wässerchen aus einem kleinen Rohr tropfte. Allmählich wurde das Wässerchen größer und floß munter das Tal hinab, bis die Wasserkraft zum ersten Mal in Marzell von der ehemaligen Säge und einer Mühle genutzt wurde, erklärte Wagner. Beide Gebäude gibt es heute nicht mehr. In Malsburg wurde die Wasserkraft von der Tantenmühle, die seit dem 18. Jahrhundert besteht, und einer Drechslerei, die nicht mehr besteht, genutzt.

Als nächstes hat das Elektrizitätswerk die Wasserkraft genutzt. Kandern hatte als erste Gemeinde eigenen Strom. So kamen beim Steinenkreuz eine ehemalige Möbelfabrik dazu, des weiteren die Bleiche. Hier wurden Textilien veredelt. Die Kohlscheuer war die älteste Verhüttung, die auch die Wasserkraft nutzte. Hier wurde Eisenerz veredelt, erläuterte Wagner. Die Schmiedematt, Edelmatt und Zeinismühle waren Verhüttungen und bestehen nicht mehr. Die Tonwerke war eine Hammerschmiede. Dann kamen die Gipsmühle, Ölmühle und das Wäschehaus, die heute auch nicht mehr bestehen. Danach kam die Kramer Säge die nicht mehr ist.

Die Jenny Mühle, Fischermühle und Blumen Mühle, waren Weissmühlen, dass heißt es wurde Getreide gemahlen, und sie bestehen heute auch nicht mehr. Die Untere Mühle ist im Jahr 1985 abgebrannt und wurde nicht wieder aufgebaut. Die Papiermühle besteht auch nicht mehr, die aber noch heute ein Begriff für den Namen des „Kaiser von Kalifornien“ ist. Dann war da noch die Lohmühle, dass heißt es war eine Ledergerberei, erklärte Wagner. In Hammerstein waren zwei Getreidemühlen, die die Wasserkraft der Kander nutzten, und in Wollbach war die Bruckmühle und die Hofmühle, die heute noch besteht.

Wagner erklärte auch, dass es drei Arten von Mühlenantrieben gibt: das oberschlächtige Wasserrad, hier trifft das Wasser von oben auf die Rillen des Rades, das mittelschlächtige Wasserrad, bei dem das Wasser etwa mittig auf das Rad trifft und dabei in die Rillen des Rades läuft, und das unterschlächtige Wasserrad, bei dem das Wasser tiefer in die Rillen des Rades trifft und in die Rillen, aus welchem es nicht mehr hinaus gelangt. Dadurch wird die Bewegungsenergie, die abhängig ist von der Fließgeschwindigkeit, in Rotationsenergie umgewandelt. Die Wasserkraft in Kandern wurde also rege benutzt, resümiert der Verein den Vortrag.

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