Kandern Vorschläge geordnet, Ziele formuliert

Weiler Zeitung
Zum Auftakt des Leitbildprozesses in Kandern im Februar wurden erst einmal Ideen und Anregungen gesammelt. Jetzt ging es darum, daraus allgemeine Ziele zu formulieren. Foto: Günzschel Foto: Weiler Zeitung

Leitbildprozess: Rege Diskussion um die Aspekte Bildung, Kultur und Soziales / Alleinstellungsmerkmale

Von Alexandra Günzschel

Eine leichte Aufgabe war es nicht: Mit dem Ziel, ein griffiges Leitbild zu formulieren, in dem sich nach Möglichkeit alle am Entstehungsprozess beteiligten Personen wiederfinden, haben sich interessierte Bürger an vier Abenden noch einmal zusammengefunden. Besonders groß war das Interesse an dem Themenkomplex „Bildung, Kultur und Soziales“.

Kandern. Mehr als 15 Interessierte waren im Rathaussaal zusammengekommen. Dabei wurde rege diskutiert und um die besten Formulierungen gerungen.

Bildung

In Sachen Bildung einigte man sich darauf, dass der Schulstandort Kandern erhalten bleiben und gestärkt werden soll. Ganz bewusst entschied man sich für diese allgemeine Formulierung, ohne dass explizit von der Gemeinschaftsschule die Rede ist. Denn Schulformen, so die Argumentation, seien auch stark von der jeweiligen Landespolitik abhängig.

Ein weiteres Thema waren die Schulen privater Träger, wie die bilinguale, christliche CSK in Wollbach, an der schon Grundschüler Englisch beziehungsweise Deutsch lernen. Obwohl ein direkter Einfluss nicht gegeben ist, wurde die grundsätzliche Unterstützung wie folgt formuliert: „Offenheit für Privatschuleinrichtungen und alternative Bildungsabschlüsse“.

In Sachen Jugendbetreuung kam die Frage auf, ob man die Jugendlichen selbst nicht mehr nach ihren Wünschen befragen sollte. Ihre Beteiligung an Entscheidungsprozessen wurde daher als Ziel formuliert. Als weiterer Punkt wurde die Unterstützung der Jugendarbeit in Vereinen und Einrichtungen in den Zielekatalog mit aufgenommen. Ganz allgemein möchte man Plätze für die Jugend erhalten und schaffen.

Bei der Kinderbetreuung wurde das Fehlen attraktiver Spielplätze im Kernort Kandern bemängelt, ein Manko, das behoben werden soll. Weiterhin wurde im Leitbild eine flexible Kinderbetreuung, auch in den Ferien, als Ziel formuliert.

In den Bereich Bildung gehört darüber hinaus die VHS mit ihren Angeboten für Erwachsene.

Kultur

Hier ist das Ziel ganz allgemein die Förderung der Kunst-, Kultur und Musikszene. Weiterhin möchte man die Vereine als Träger sportlicher und kultureller Angebote unterstützen, unter anderem mit angemessenen Veranstaltungsräumen.

Den Vorschlag, im Rathaus einen Vereinsbeauftragten zu benennen, hielt Bürgermeister Christian Renkert nicht für notwendig. „Die Türen sind immer offen. Wir kriegen das hin“, bot er sich als erster Ansprechpartner an, der die jeweiligen Anliegen gegebenenfalls an Mitarbeiter delegiert.

Der Aspekt Tourismus wurde ebenfalls nicht außer Acht gelassen. Ziel ist es, Alleinstellungsmerkmale wie den Töpfermarkt oder das Chanderli besser herauszustellen und zu vermarkten. Weiterhin sollen die Tourismusangebote für Familien und Kinder verbessert werden, da in diesem Bereich Defizite erkannt wurden.

Soziales

In diesen Bereich fällt die Seniorenbetreuung. Angebote für ältere Menschen sollen dem Leitbild zufolge besser vernetzt werden. Auch möchte man Anreize für Ärzte schaffen, sich in Kandern niederzulassen. Als Beispiel hierfür wurden Flächen für den Zusammenschluss von Praxen genannt.

Darüber hinaus soll die Integration von Flüchtlingen gefördert werden mit Blick auf die Bereiche Bildung, Arbeit und Sprache. Auch Begegnungstätten für einen Austausch wurden für wichtig erachtet.

Gestärkt werden bei Bildung und Arbeit soll außerdem die Inklusion. Hierfür wurden barrierefreie Zugänge als wichtige Voraussetzung genannt.

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