Kandern Weniger Brände, mehr Hilfeleistung

Weiler Zeitung

Rückblick: 150 Einsätze der Freiwilligen Feuerwehr Kandern im Jahr 2020 / 1500 ehrenamtliche Stunden 

Kandern - 149 Mal – und somit 34 Mal öfter als im Jahr zuvor – musste die Feuerwehr Kandern im vergangenen Jahr ausrücken. Allein die Stadtabteilung hatte 132 Alarmierungen zu verzeichnen. Darunter waren 31 Überlandhilfe-Einsätze in Bad Bellingen, Schliengen oder Malsburg-Marzell. Die Führungsgruppe war sechsmal überörtlich unterwegs.

Im Landkreis gut herumgekommen ist auch Manfred Dörner, der Chemiefachberater der Feuerwehr Kandern. Er rückte nach Hausen, Lörrach und Weil am Rhein aus.

Die Abteilung Wollbach war bei 14 Einsätzen gefordert, die Abteilung Tannenkirch hatte zwei Einsätze, die Abteilung Feuerbach einen, die Abteilung Sitzenkirch wurde fünfmal alarmiert, Holzen war achtmal gefordert und die Riedlinger Kameraden rückten neunmal aus, heißt es im Jahresrückblick der Kanderner Wehr.

In den zurückliegenden Wochen konnten pandemiebedingt keine Übungstermine durchgeführt werden. Nur Anlässe zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft wurden noch geleistet.

Die Einsätze

Die ureigene Aufgabe der Feuerwehr, das Löschen von Bränden, wird mehr und mehr durch andere Einsatzarten verdrängt. Nur 14 Mal löschte die Kanderner Feuerwehr Flächenbrände, Schutzhütten oder kleinere Brände.

Hinter den 59 technischen Hilfeleistungen steht ein breites Einsatzspektrum. Einmal ging es um einen Gefahrenstoff, fünfmal darum, in Wohnungen und Kellerräumen Wasser zu beseitigen. 16 Mal mussten ausgetretene Kraftstoffe und Öle auf Straßen oder in Gewässern mit der Unterstützung von Fachfirmen am Ausbreiten gehindert werden.

Zumeist nach Stürmen galt es, Bäume von der Straße zu entfernen. 18 Mal musste die Feuerwehr deshalb im vergangenen Jahr ausrücken.

Neun Menschenrettungen mit Tragehilfen, der Drehleiter oder durch Nottüröffnungen gab es ebenso wie drei Tierrettungen.

Einsätze durch Brandmeldeanlagen wurden im vergangenen Jahr nur vier gezählt. Dazu kamen falsche Alarmierungen durch vermuteten Gasgeruch oder Heimrauchmelder.

Zum ersten Mal konnte für die 18-köpfige Ersthelfergruppe ein Förderantrag beim Land Baden-Württemberg gestellt werden, dem auch stattgegeben wurde. Insgesamt wurden im Berichtsjahr 26 Personen durch Feuerwehrkräfte erstversorgt oder gerettet. Sieben Personen verstarben im Laufe des Einsatzes.

Reibungsloser Ablauf

Ein dickes Lob hatte Kommandant Günter Lenke für die Einsatzkräfte übrig. Bei allen Alarmierungen konnten die vorgegebenen Ausrück- beziehungsweise Eintreffzeiten von den ehrenamtlichen Feuerwehrleute eingehalten werden. Auch sei es immer möglich gewesen, an Werktagen mit genügend Kräften auszurücken. Die Feuerwehr setzt hierfür auch in Zukunft verstärkt auf Mitglieder, die in städtischen Einrichtungen arbeiten.

Ohne Verletzungen oder gar Unfälle verliefen die Einsätze im Jahr 2020 für die Kanderner Feuerwehr. Dabei wurden immerhin 289 Alarmfahrten verzeichnet.

Die Fahrzeuge der Stadtabteilung waren besonders gefordert: Der Einsatzleitwagen war 93 Mal unterwegs, die beiden Hilfeleistungslöschfahrzeuge hatten 83 Fahrten vorzuweisen und die Drehleiter wurde 36 Mal eingesetzt.

Insgesamt wurden 1500 Einsatzstunden geleistet, 50 der Einsätze fanden während der Arbeitszeit an Werktagen statt.

Die Mitgliederstärke

Die Zahl der Einsatzkräfte hat sich um drei reduziert. Mit 172 Aktiven sei man aber noch gut aufgestellt, heißt es von Seiten der Feuerwehr. Die Stadtabteilung hat 51 Mitglieder. Die Wollbacher sind mit 39 Mitgliedern sehr gut aufgestellt. Die Abteilung Holzen kann mit 27 Mitgliedern aufwarten, die Tannenkircher haben 19 Einsatzkräfte, die Riedlinger verfügen über 18, die Sitzenkircher über 15 und die Feuerbacher über 14 Kameraden.

Die Jugendfeuerwehr besteht aus 30 Mitgliedern. In die Altersabteilung sind 91 Kameraden gewechselt.

Ein Ausblick

In Kürze wird die Abteilung Sitzenkirch Briefwahlen durchführen, um eine neue Abteilungsführung zu wählen. Der „überaus verdiente“ Abteilungskommandant Bernd Pichl wird nach 30-jähriger Tätigkeit in der Führungsriege nicht mehr zur Wahl stehen.

Um die Strukturen der einzelnen Abteilungen und deren Ausstattung mit Fahrzeuge und Ausrüstung zu untersuchen, soll ein Feuerwehrbedarfsplan in Auftrag gegeben werden. Entsprechende Mittel sind im Haushalt 2021 der Stadt Kandern enthalten.

Die Ersatzbeschaffung eines Fahrzeugs für die Sitzenkircher Abteilung konnte im Haushalt 2021 nicht berücksichtigt werden. Die Feuerwehr hofft nun, dass das mehr als 30 Jahre alte Fahrzeug im kommenden Jahr ersetzt werden kann.

Weitere Informationen: www.feuerwehr-kandern.de

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